Meerbusch Kirchenkreis braucht mehr Geld

Meerbusch · Die Protestanten in Meerbusch müssen mehr Geld an den Kirchenkreis Krefeld-Viersen überweisen. Das ist das Ergebnis einer Kreissynode, die am Samstag in der Lanker Kreuzkirche stattfand. Der Kirchenkreis die Umlage von sechs Prozent auf sieben Prozent erhöhen.

 Kirchenkreis-Superintendent Burkhard Kamphausen

Kirchenkreis-Superintendent Burkhard Kamphausen

Foto: Lammertz

Die 26 Mitgliedsgemeinden sollen etwa 260 000 Euro mehr zahlen. Das Haushaltsvolumen 2013 des Kirchenkreises beträgt damit 5,6 Millionen Euro. Darauf einigten sich die 112 Abgeordneten aus allen Gemeinden. "Wir mussten diesen Schritt tun", sagte Burkhard Kamphausen, Superintendent des Kirchenkreises. Es habe ein strukturelles Defizit gegeben.

Durch Kostenerhöhungen unter anderem in den Bereichen Energie und Personal sei in den vergangenen Jahren die Rücklage angegangen worden. Diese sei aber nicht verbraucht.

Auch auf die personelle Situation der Zukunft müssten sich die Gemeinden gleich in zweierlei Hinsicht einstellen. "Wir werden Probleme mit neuen Pfarrern bekommen", erklärte Kamphausen. In den kommenden Jahren würden in der Kirche im Rheinland rund 100 Pfarrer jährlich in den Ruhestand gehen. Nur 20 Neu-Pfarrer würden jährlich nachrücken. Der Grund: Studentenmangel. "Wir haben aktuell nur 128 Theologiestudenten im Rheinland", sagte Kamphausen. Dies komme einer Art Jobgarantie für Interessenten, die das Examen schaffen, gleich.

Die Gemeinden würden aufgrund des demografischen Wandels allerdings auch einige Stellen abbauen, da die Mitgliederzahl sinke. Aber auch in anderen Bereichen würde es für qualifizierte Bewerber gut aussehen. "Es ist schwierig, Fachkräfte für die Kitas oder die Verwaltung zu bekommen", so Kamphausen. Hinzu könnte auch die Lage für Arbeitnehmer verbessert werden. So seien beispielsweise Kooperationen von Gemeinden unter anderem im Bereich Kirchenmusik vorstellbar.

"Hat die eine Gemeinde eine 25-Prozent-Stelle und die Nachbargemeinde eine 75-Prozent-Stelle, könnten diese zusammengelegt werden", sagte Kamphausen. Auch in der Ökumene wollen die evangelischen Christen "konstruktiv und kritisch" weiter mit den Katholiken im Gespräch bleiben. "Für uns ist es nicht normal, dass es eine Spaltung der Kirche gibt", sagte Kamphausen. Bei der Herbstsynode wurden alle zur Wahl des Kreissynodalvorstands aufgestellten Gläubigen bestätigt oder neu in die Posten gesetzt. Dem Kirchenkreis gehören aktuell rund 110 400 Christen an.

(RP/rl)
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