Meerbusch Klage gegen neue Kreisstraße kommt

Meerbusch · Der Meerbuscher Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz fehlen nur noch 2000 Euro, um gegen den Bau der K9n vor Gericht zu ziehen. Das Naherholungsgebiet zwischen Strümp und Bovert werde durch die Straße entwertet

Meerbusch: Klage gegen neue Kreisstraße kommt
Foto: klxm

Für rund 9,3 Millionen Euro soll im nächsten Jahr eine neue Verbindung zwischen Strümp und der A57-Anschlussstelle in Bovert gebaut werden. Gegen die Stimmen von FDP und UWG beschloss der Stadtrat Anfang März den entsprechenden Bebauungsplan.

Im Vorfeld gab es aufgeregte Diskussionen. Denn: Durch die geplante Bebauung des Ostara-Geländes wird der Verkehr auf der Meerbuscher Straße zunehmen. Laut einem Schadstoff-Gutachten werden 2015 wahrscheinlich die erlaubten Grenzwerte für Stickstoffdioxid an der Meerbuscher Straße überschritten. Der Bau der K9n führt zu einer weiteren Erhöhung der Belastung um 3,5 Prozent. Das Landesumweltamt misst derzeit die Stickstoffdioxid-Werte an der Meerbuscher Straße. Die Meerbuscher Ortsgruppe des Bundes- für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sprach sich von Beginn an gegen den Bau der Straße aus. Doch die mehr als 800 Unterschriften nützten nichts, der Rat beschloss den Bau.

Nun ist der BUND kurz davor, vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster Klage gegen den Ratsbeschluss einzureichen. Die Anwaltskosten in Höhe von 15 000 Euro müssen von der Ortsgruppe vorgestreckt werden. Wir haben bis März 2014 Zeit, aber uns fehlen jetzt schon nur noch 2000 Euro", sagt Astrid Hansen vom BUND.

Allein in den vergangenen zwei Monaten seien Spenden in Höhe von 5500 Euro eingegangen. Da sei von der 20-Euro bis zur 1000-Euro-Spende alles dabei. Astrid Hansen ist zuversichtlich, dass die 15 000 Euro bald beisammen sind und der Fachanwalt die Klage einreichen wird. Die Naturschützer schätzen ihre Aussichten gut ein.

Mit welchen Argumenten sie vor Gericht ziehen, geben sie allerdings nicht bekannt, um das Pulver nicht vorzeitig zu verschießen. Die Spenden kommen überwiegend von den rund 80 Mitgliedern des Ortsvereins aber auch von Gegnern der Kreisstraße. Der BUND argumentiert, dass auf Höhe des geplanten Supermarkts auf dem ehemaligen Ostara-Gelände eine täglich Belastung von bis zu 15.000 Autos erwartet wird.

Weil auch der Güterverkehr stark wachse, sei eine Unterführung für die Bahn unumgänglich, aber unwahrscheinlich. Die K9n führe zu einer weiteren Belastung der Meerbuscher Straße, so der BUND. Darüber hinaus sei mit weiterem Lkw-Verkehr zu rechnen, weil sich durch die neue Straße eine direkte Verbindung zum Krefelder Hafen bietet. Zerstört werde durch die Straße der Lebensraum von Tieren und Pflanzen.

Die CDU hatte in der entscheidenden Ratssitzung erklärt, die K9n diene der Umwelt. Sie sorge dafür, dass der Verkehr möglichst ohne Umweg ans Ziel kommt. Außerdem habe man den Bürgern, die am Strümper Busch gebaut haben, gesagt, es werde eine vernünftige Anbindung geben.

Die Grünen beteuerten, die K9n sei zwar "kein grünes Lieblingsprojekt", aber eine "Riesenkatastrophe" sei sie auch nicht. Es gebe Ausgleichsflächen und eine Bewaldung zumindest auf einem Teil des Gebiets.

(RP/EW)
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