Meerbusch Kommunalwahl 2014: Lanker CDU streicht Mike Kunze

Meerbusch · Nächste Woche wird der 37-Jährige nicht mehr für den Geschäftsführerposten im Vorstand des CDU-Stadtverbands kandidieren

 Unter Druck: CDU-Ratsherr Mike Kunze.

Unter Druck: CDU-Ratsherr Mike Kunze.

Foto: Stefan Finger

Geht es nach dem Lanker CDU-Arbeitskreis, soll CDU-Ratsherr Mike Kunze bei der kommenden Kommunalwahl nicht mehr gewählt werden können. Mit großer Mehrheit stimmten die Mitglieder des Arbeitskreises jetzt gegen eine erneute Aufstellung Kunzes auf der Vorschlagsliste des Stadtteils für die Kommunalwahl 2014. Vier der 20 Stimmberechtigten votierten für die Aufstellung des Ratsherren, 16 dagegen.

Der CDU-Ratsherr war durch sein Vorgehen in den vergangenen Monaten nicht nur innerparteilich umstritten. Wie unsere Zeitung exklusiv berichtete, hatte Kunze in seiner Eigenschaft als Stadtsportverbandsvorsitzender die Meerbuscher Sportvereine dazu aufgerufen, das Bürgerbegehren für den Erhalt der Barbara-Gerretz-Schule zu unterzeichnen.

Dieses Vorgehen rief nicht nur bei der CDU, sondern auch bei SPD und Grünen Kopfschütteln hervor. Zudem beschuldigte der CDU-Ratsherr wahrheitswidrig ein Vorstandsmitglied des CDU-Stadtverbands, seinen Aufruf der Presse zugespielt zu haben. Viele werfen Kunze auch vor, den ehemaligen Junge-Unions-Vorsitzenden Markus Frank zum Rücktritt genötigt zu haben — Kunze selbst bestreitet das, wittert eine Kampagne gegen sich. "Als ich vor knapp drei Jahren fast erfolgreich für den Parteivorstand kandidiert habe, bin ich wohl für einige Leute gefährlich geworden." Sechs Stimmen fehlten Kunze im Juli 2010 gegen den damaligen Parteivorsitzenden Carsten Herlitz. "Die Lanker haben jetzt zwei Jahre daran gearbeitet, mich abzusägen", sagt Kunze.

Raus aus dem Rennen ist er noch nicht: Der Parteivorstand berät nach den Sommerferien über die Vorschläge aus den Stadtteilverbänden und erstellt daraus eine eigene Liste, die er den Mitgliedern zur Abstimmung empfiehlt. "Der Vorstand könnte auch weitere Namen auf diese Liste setzen", sagt CDU-Parteivorsitzender Werner Damblon. "Das kommt aber eher selten vor." Bei einer Mitgliederversammlung im Herbst entscheiden dann die CDU-Mitglieder endgültig über die Ratskandidaten.

(mrö)
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