Meerbusch Konfikte mit Krefeld

Meerbiusch · Die Stadt Meerbusch sieht in Krefelds neuem Flächennutzungsplan-Entwurf mehrere Konfliktpunkte. Insbesondere die Verkehrsanbindung des Hafens wird kritisch beurteilt.

 Der Krefelder Hafen wächst. Im Entwurf des neuen Krefelder Flächennutzungsplans taucht aber die lange zugesagte West-Ost-Anbindung an die A57 auf Krefelder Stadtgebiet nicht mehr auf.

Der Krefelder Hafen wächst. Im Entwurf des neuen Krefelder Flächennutzungsplans taucht aber die lange zugesagte West-Ost-Anbindung an die A57 auf Krefelder Stadtgebiet nicht mehr auf.

Foto: Thomas Lammertz

Die Stadt Meerbusch fordert ihre Nachbarstadt Krefeld auf, ein tragfähiges Erschließungskonzept für den Krefelder Hafen vorzulegen. Tue sie das nicht, solle sie "die Ansiedlungspolitik im Hafen der vorhandenen Erschließungsqualität anpassen". So steht es in einem Entwurf der Meerbuscher Stadtverwaltung, über den am 5. Februar der Planungsausschuss berät.

Hintergrund: Die Stadt Krefeld will bald einen neuen Flächennutzungsplan verabschieden; die benachbarten Kommunen können dazu eine Stellungnahme abgeben. Der Verwaltungsentwurf der Meerbuscher Stellungnahme enthält vor allem zwei mögliche Konfliktpunkte. Neben der aus Meerbuscher Sicht mangelhaften Verkehrsanbindung des Krefelder Rheinhafens machen auch zwei geplante so genannte Konzentrationszonen für bis zu 120 Meter hohe Windräder mit 100-Meter-Durchmesser-Rotoren auf Krefelder Stadtgebiet im Norden Ossums den Meerbuschern Sorgen.

"Die erforderlichen Abstände zur nächstgelegenen Wohnbebauung scheinen nicht eingehalten", heißt es in dem Schreiben der Verwaltung. Die Stadt Meerbusch dringt darauf, dass Krefeld die vorgeschriebenen Mindestabstände einhält. Nach einer Empfehlung der Energieagentur NRW müssen die Windräder von der Ortslage Ossum mindestens 450 Meter bis 640 Meter entfernt gebaut werden.

Von Bösinghoven aus sei für eine Einzelanlage ein Abstand von 980 Metern einzuhalten, bei einem Windrad-Quintett ein Abstand von 1490 Metern. Kritisch sieht die Stadt Meerbusch auch, dass die von der Stadt Krefeld bislang zugesagte West-Ost-Straßenverbindung mit Anschluss an die A57 im neuen Entwurf des Flächennutzungsplans nicht auftaucht. Sie sollte "die tragfähigste Verkehrserschließung des Rheinhafens" darstellen.

"Da somit davon ausgegangen werden muss, dass die frühere A524-Trasse aufgegeben worden ist, wird angeregt, eine Variante über die Heulesheimer Straße in den Flächennutzungsplan aufzunehmen", heißt es in dem Schreiben der Meerbuscher Verwaltung. Die Heulesheimer Straße ist ein Wirtschaftsweg, der parallel zur A524-Trasse verläuft.

"Auch Teil-Tunnellösungen sollten dabei, zum Schutz der Landschaft, nicht ausgeschlossen werden", heißt es in dem Schreiben. Die Stadt Krefeld beabsichtigt hingegen, nur die Nordanbindung des Hafens zu ertüchtigen und den Verkehr auf die B288 abzuleiten. "Das erscheint aufgrund der prognostizierten Kfz-Verkehrsmengensteigerungen im Hafen nicht nachhaltig und nicht zielführend", kritisiert die Meerbuscher Stadtverwaltung - zumal Krefeld den Ausbau der B288 zur Autobahn ablehnt.

(rl)
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