Meerbusch Lob für die "Grünkulisse"

Meerbusch · Nach knapp drei Jahren sind die Bauarbeiten auf der Düsselorfer-/Moerser Straße beendet. Autofahrer haben freie Fahrt. Die Initiative Pro Baum ist zufrieden. Geschäftsleute wünschen sich eine Aktion, die Kunden wieder lockt.

 Endlich geschafft: Staus, Schmutz und wegbleibende Kunden sind nur einige der Nachteile, die Bürger, Anlieger und Geschäftsleute während der knapp dreijährigen Bauzeit erdulden mussten.

Endlich geschafft: Staus, Schmutz und wegbleibende Kunden sind nur einige der Nachteile, die Bürger, Anlieger und Geschäftsleute während der knapp dreijährigen Bauzeit erdulden mussten.

Foto: ud

Knapp drei Jahre Bauzeit sind vorbei. Seit einigen Tagen können Meerbuscher wieder ohne Umleitung durch ihre Stadt fahren. Die Reaktionen sind überwiegend positiv. Erich Waaser etwa von der Initiative Pro Baum ist zufrieden.

"Die alten Bäume haben die Baumaßnahme gut überstanden", zieht er Bilanz. "Die Grünkulisse ist wunderschön", findet der Diplom-Ingenieur, der in Düsseldorf unter anderem den Bau des Rheinufertunnels federführend begleitet hat.

Er und seine Mitstreiter hatten — zum Ärger der Stadt — im Vorfeld des Sanierungsprojekts für reichlich Wirbel gesorgt. Mit den Plänen, alte Bäume zu entfernen, stieß die Stadt in weiten Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis und lenkte ein.

70 Bäume hat die Initiative mit ihrem Protest gerettet. Neu gepflanzt wird auf der anderen Straßenseite. "Wie es sein soll", kommentiert Waaser. "Wenn die neuen Bäume ein entsprechendes Alter erreicht haben, können sie die in die Jahre gekommenen ersetzen." Das sei ökologisch sinnvoll.

Was ihn ärgert sind die noch nicht fertig gestellten Baumscheiben. Bordsteinplatten fehlen oder sind lose, Kantsteine am Rand der Baumscheiben. "Das ist Pfusch am Bau", sagt Waaser, der selten ein Blatt vor den Mund nimmt. "Man muss sich um die Dinge kümmern", beklagt er fehlendes Herzblut und mangelnde Konsequenz bei der Pflege von öffentlichem Grün. Besonders auf dem Stück von der Lortzingstraße bis zum Deutschen Eck findet er einige Stellen, die nachgebessert werden könnten.

"Noch ist die Straße einschließlich der Bürgersteige nicht abgenommen", sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Was nachgebessert werden müsse, werde sich danach herausstellen. Erich Waaser kündigt an, dass seine Initiative die Stadt auf diese Mängel hinweisen wird.

"Prinzipiell sind wir aber sehr zufrieden", bekräftigt Waaser, für den eine Straße ohne Grün nur eine "Schlucht" ist. Behindert oder verzögert habe der Wunsch der Initiative die Bauarbeiten nicht. "Das Ende der Arbeiten war für Mai angekündigt", so Waaser. "Jetzt sind sie abgeschlossen. Gemessen an den harten Wintern und dem Umstand, dass man bei alten Straßen nie weiß, was man vorfindet, ist das im Plan", so der Fachmann, der in Düsseldorf eine Bausachverständigen-Büro betreibt.

Bei der Stadt geht man lediglich davon aus, dass der Erhalt der Bäume zusätzliche Kosten verursacht hat. "Wir haben die Wurzelballen entsprechend behandeln müssen", sagt Gorgs. Insgesamt sei der Kostenrahmen in Höhe von insgesamt etwa 3,8 Millionen Euro eingehalten worden, sagt er. Die Endabrechnung erwartet er nicht vor dem Ende der Sommerferien.

(RP)
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