Meerbusch Meerbusch bleibt für Einbrecher lukrativ

Meerbusch · Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss hat ihre aktuellen Zahlen aus der Kriminalitätsstatistik vorgestellt. Die Einwohner schützen ihr Zuhause immer besser — allerdings locken wohlhabende Haus- und Autobesitzer weiterhin Verbrecher an.

Die NRW-Kriminalstatistik 2012 im Detail
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Foto: dapd, dapd

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im vergangenen Jahr in Meerbusch zurückgegangen. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Kriminalstatistik der Polizei im Rhein-Kreis Neuss hervor. Demnach gab es 188 Einbrüche — das sind 19 weniger als im Jahr zuvor. Auch die Aufklärungsquote veränderte sich zur Freude der Beamten. Wurden in 2011 lediglich 5,3 Prozent der Wohnungseinbrüche aufgeklärt, waren es im vergangenen Jahr 10,1 Prozent. "Die stärkere Präsenz der Polizei hat dazu geführt, dass die Täter ermittelt wurden", sagt der Pressesprecher der Neusser Polizei, Hans Willi Arnold.

Deutschlands Marktführer für Fernüberwachung, das Büdericher Unternehmen Protection One, ist aufgefallen, dass sich die Menschen mittlerweile besser gegen Einbrecher schützen. "Wir merken, dass das Schutzbedürfnis und der Schutzwille in der Bevölkerung zunehmen — nicht nur in Meerbusch, sondern in ganz Deutschland", sagt Geschäftsführer Uwe Breker. Das liege daran, dass vermehrt professionelle Banden unterwegs und die Menschen sensibler dafür geworden seien, sich vor diesen Kriminellen zu schützen. "Diese Entwicklung stellen wir bei Geschäftskunden und vermögenden Privatkunden fest", sagt Breker.

Dennoch bleibe Meerbusch für Kriminelle lukrativ, sagt Polizeidirektor Hans-Werner Winkelmann. "Das liegt vor allem an der guten infrastrukturellen Anbindung mit den Schnellstraßen und Autobahnen", sagt er. Zudem gebe es ein entsprechendes Klientel an Einwohnern, das auf den schnellen Gewinn bedachte Einbrecher anlockt. "Die Täter erwarten in Meerbusch eine entsprechende Beute", erklärt Winkelmann. So ist die Zahl der Diebstähle aus oder an Autos von 245 auf 251 angestiegen. In den Wagen sind vor allem fest eingebaute Navigationsgeräte besonders begehrt, da sie von Dieben binnen weniger Sekunden so ausgebaut werden können, dass sie kaum beschädigt und somit als nahezu neu weiterverkauft werden können.

Im Vergleich zum gesamten Rhein-Kreis Neuss liegt die Aufklärungsquote bei allen kriminellen Aktivitäten wie in den vergangenen fünf Jahren deutlich unter dem Schnitt. Wurden im Rhein-Kreis erstmals wieder mehr als die Hälfte aller Straftaten aufgeklärt (51,5 Prozent) waren es in Meerbusch 42,2 Prozent. "Die Aufklärungsquote hängt mit der Struktur der Delikte zusammen", erklärt Winkelmann.

Und wenn ein Opfer seinen Täter nicht beschreiben kann, was bei Einbrüchen und Diebstählen häufiger der Fall ist als bei Gewaltkriminalität wie Körperverletzungen oder Vergewaltigungen, sei es schwieriger, die Übeltäter zu finden. Immerhin stieg die Aufklärungsquote allerdings auch in Meerbusch an, hier um 1,3 Prozent (im Rhein-Kreis um 2,7 Prozent).

(RP/rl)
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