Meerbusch Meerbusch zieht viele Pendler an

Meerbusch · Rund 11.100 Berufstätige reisen täglich aus anderen Städten nach Meerbusch. Die meisten von ihnen wohnen in Düsseldorf, Krefeld und Neuss. Grund dafür ist ein guter Branchenmix mit zahlreichen größeren Unternehmen.

Jeder zweite Erwerbstätige pendelt zur Arbeit. Dies teilte jetzt das statistische Landesamt IT.NRW mit. Rund vier Millionen Berufstätige reisten im Jahr 2010 täglich über die Grenzen ihrer Wohnsitze in die größtenteils benachbarten Städte. Nach Meerbusch fuhren davon 11 092 Menschen, umgekehrt pendelten 17 479 aus der Stadt heraus. Die meisten von ihnen pendeln zwischen Meerbusch und Düsseldorf, Krefeld oder Neuss hin und her.

"Dies ist ein sehr gutes Ergebnis", sagt Wirtschaftsförderin Heike Reiß. "Dies zeigt, dass wir hier viele attraktive Arbeitsplätze haben. Meerbusch ist ein interessanter Wirtschaftsstandort. Neben den Deutschlandzentralen von Epson und Kyocera bietet die Stadt auch Großkonzerne als Arbeitgeber wie Böhler, Medtronic und Wendt." Dadurch sei Meerbusch zwar kein Schwerpunktstandort, biete aber einen guten Branchenmix.

Die Zahl der Einpendler ist seit 2008 stabil geblieben. Damals wurden bereits 11 201 Erwerbstätige verzeichnet, die täglich nach Meerbusch zur Arbeit fuhren. Den größten Teil machen davon die Düsseldorfer aus. Während es vor vier Jahren allerdings täglich noch 3078 Landeshauptstädter waren, die nach Meerbusch pendelten, sind es jetzt nur noch gut die Hälfte (1687). "Das ist ungewöhnlich. Ich gehe davon aus, dass sich die Berechnungsmethoden für Selbstständige und Geringverdiener verändert haben", erläutert Krüll, Pressesprecher der IT.NRW. "Denn gerade in Meerbusch arbeiten viele Selbstständige."

Einer, der täglich nach Meerbusch pendelt ist Roberto Gambino. Der Oberhausener tritt seit 2007 täglich die rund 36 Kilometer weite Fahrt zur Firma Kälteklima Peters an. "Ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt, nach Meerbusch zu ziehen", sagt er. "Allerdings wohnt meine ganze Familie in Oberhausen — und die ist sehr groß. Ich möchte nah bei ihr bleiben." Dafür nimmt der Kapitän der Fußball-Herren des TuS Bösinghoven und Trainer der A-Jugend auch die halbstündige Fahrt auf sich.

Genau umgekehrt macht es René Dohmen. Der Lank-Latumer arbeitet in Köln und reist täglich von Meerbusch aus mit dem Zug an. "Ich mag es lieber ländlicher zu wohnen", sagt der Musiker und Komponist für Film und Fernsehen. Deshalb zog er vor Jahren von Köln nach Meerbusch. Und so wie Dohmen geht es vielen. Doch während in den umliegenden Gemeinden wie Jüchen, Korschenbroich und Rommerskirchen die Auspendlerquote zweieinhalb- bis vierfach so hoch ist, wie die der Pendler, die täglich in die Stadt kommen, gibt es in Meerbusch lediglich rund anderthalbfach so viele Erwerbstätige, die jeden Tag ausreisen.

Und die Zahl verringert sich weiterhin. Während 2008 noch 19 761 Auspendler gezählt wurden, sind es nun rund 2300 weniger. Auch hier bildet Düsseldorf die stärkste Gruppe mit 8497, gefolgt von Krefeld (1562), Neuss (1331) und Köln (489).

(RP)
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