Meerbusch Mehrheit für Hotelbau steht

Meerbusch · CDU, SPD und UWG haben gestern ihr grundsätzliches Einverständnis zu abgespeckten Hotelplänen auf dem Gelände von Haus Meer erklärt. Grundstückseigentümer Roland Agne ist zuversichtlich, dass es zu einer Einigung mit der Denkmalbehörde kommt.

 Blick aus dem Norden aufs Gelände: So könnte das neue Regent-Hotel aussehen. Im Hintergrund der bestehende U-förmige Gebäudetrakt. Ihn will die Regent-Gruppe mit übernehmen.

Blick aus dem Norden aufs Gelände: So könnte das neue Regent-Hotel aussehen. Im Hintergrund der bestehende U-förmige Gebäudetrakt. Ihn will die Regent-Gruppe mit übernehmen.

Foto: Ulli Dackweiler

Nach mehr als 60 Jahren soll auf dem Gelände von Haus Meer wieder ein schlossartiges Anwesen errichtet werden: In einer Sondersitzung von Planungs- und Denkmalausschuss erklärten die Vertreter von CDU, SPD und UWG gestern Abend ihr grundsätzliches Einverständnis zu dem geplanten Bau eines 75-Zimmer-Luxushotels.

 Ralf Ohletz Graf von Plettenberg stellte das Projekt vor.

Ralf Ohletz Graf von Plettenberg stellte das Projekt vor.

Foto: Dackweiler, Ulli

Ende des Monats soll der entsprechende Ratsbeschluss fallen; die drei Fraktionen verfügen über die Mehrheit im Stadtrat. Im Anschluss können die Baupläne mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt werden.

Zuvor hatte der Investor, die taiwanische Regent-Gruppe, ihre veränderten Pläne vorgestellt. Der alte Entwurf, der ein 80-Zimmer-Hotel mit Tiefgarage auf dem Gelände von Haus Meer vorsah, war insbesondere von Grünen, FDP und SPD kritisiert worden. Ihre Sorge: Dem Bau falle zu viel des Gesamtdenkmals zum Opfer. Grundstückseigentümer Roland Agne hatte daraufhin einen neuen Architekten engagiert. Dietmar Haase vom Düsseldorfer Architekturbüro "Planungsgruppe B" erklärte den Ausschussmitgliedern und knapp 30 Besuchern die Unterschiede.

Die geänderte Planung

Die drei wichtigsten Unterschiede: Das Hotel soll nun weniger Zimmer als bisher geplant erhalten. Zwar fallen nur fünf Räume weg — da aber in dem Luxushotel die kleinsten Zimmer wenigstens 60 Quadratmeter haben, macht das mindestens 300 Quadratmeter aus. Zweitens: Die bisher auf dem Gelände von Haus Meer im Innenhof des alten Schlosses geplante Tiefgarage entfällt. Sie soll unter der benachbarten Streuobstwiese errichtet werden.

Das verringert die Bruttogeschossfläche des Hotels um weitere 6000 Quadratmeter. Die Denkmalbehörde hatte argumentiert, dass im Innenhof möglicherweise wertvolle Überreste früherer Siedlungen liegen. Und drittens: Der Hotelkörper rückt weiter nach Süden. So wird weniger Fläche des einst von Joseph Clemens Weyhe geplanten Gartens angetastet, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht.

Jürgen Peters, Fraktionsvorsitzender der Meerbuscher Grünen, erklärte, er erkenne nur "marginale Veränderungen" gegenüber der bisherigen Planung — und ging damit auf Konfrontationskurs zum Kooperationspartner CDU. Deren Fraktionsvorsitzender Werner Damblon erklärte: "Diese neue, kompaktere Planung ist eine gute Grundlage fürs weitere Verfahren."

(RP/rl)
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