Meerbusch "Mein Beruf ist eine Berufung"

Meerbusch · Seit Mitte Mai ist Torsten Möller als evangelischer Seelsorger in der St. Mauritius-Klinik tätig. Dort hält er engen Kontakt zu den Patienten und auch zu den Ärzten, Therapeuten und dem Pflegepersonal

 Pfarrer Möller arbeitet in der St. Mauritius Therapieklinik. Er ist in engem Kontakt mit den katholischen Pfarrern.

Pfarrer Möller arbeitet in der St. Mauritius Therapieklinik. Er ist in engem Kontakt mit den katholischen Pfarrern.

Foto: Ulli Dackweiler

Seit Mitte Mai ist Torsten Möller als evangelischer Seelsorger in der St. Mauritius-Klinik tätig. Hier hält er engen Kontakt zu den Patienten und auch zu den Ärzten, Therapeuten und dem Pflegepersonal. Es war sein eigener Wunsch, als Krankenhausseelsorger an der St. Mauritius-Therapieklinik aktiv zu sein.

"Ich habe mich um diese Stelle beworben", erklärt Pfarrer Torsten Möller. Seit einigen Tagen füllt er die "geteilte Stelle" des Evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen im Osterather Klinik-Betrieb und in der Klinik Königshof Krefeld aus: "Ich fühle mich hier gut aufgenommen." Meerbusch und auch Osterath sind dem 39-Jährigen nicht fremd. Er ist in Kaarst aufgewachsen und hat dort im Albert-Einstein-Gymnasium Abitur gemacht. Es folgten Studiengänge für Theologie- und Diplom-Pädagogik in Wuppertal, Bochum, Münster und Düsseldorf. "Später kam eine pastoral-psychologische Ausbildung und ein Wirtschaftswissenschaft-Studium dazu", erzählt der Seelsorger.

Er ist verheiratet und sagt strahlend: "Im September werde ich Vater." Dann wird das Ehepaar wohl vorerst auf Reisen nach Südamerika oder Asien verzichten müssen: "Wir waren fast in der ganzen Welt unterwegs."

Auch der Fußball zählt zu den Hobbys, "aber nur passiv". Der Pfarrer gesteht, dass er Fan des 1. FC Köln ist, vertieft sich gern in theologische Literatur und liebt Musik: "Von Jazz über Blues bis Punkrock." Derartige Freizeitaktivitäten dienen auch als Ausgleich zu seiner seelsorgerischen Tätigkeit. Die häufig dramatischen Schicksale lassen ihn nicht unberührt, aber: "Mein Glaube und die Gebete helfen mir." Er hat einige Zeit in Krefeld als Telefonseelsorger gearbeitet. Dort habe er gelernt, eine gewisse Distanz zu halten und jeweils vor dem Eintritt in sein privates Leben "innerlich eine Tür zuzumachen und die Probleme in der Klinik zu lassen."

Aber das gelingt dem Pfarrer nur bedingt. Denn für Torsten Möller ist sein Beruf zugleich Berufung. Er betont, dass die Seelsorge in der St. Mauritius-Klinik einen hohen Stellenwert hat: "Sie ist nicht Teil der Therapie, aber in den Ablauf integriert und trägt zur ganzheitlichen Betreuung bei." In dem katholisch geführten Haus wird der ökumenische Gedanken hochgehalten.

Es bestehe enger Kontakt zu den katholischen Pfarrern, zu den Medizinern, Therapeuten und dem Pflegepersonal: "Wir stehen im ständigen Dialog." Auf diese Weise sei sichergestellt, dass dort seelsorgerische Hilfe geleistet wird, wo sie nötig oder erwünscht ist. Feste Sprechzeiten gibt es nicht, aber wenn sich Pfarrer Möller dreimal wöchentlich in der Osterather Klinik aufhält, sieht er sich bewusst bei den Patienten auf den Stationen um: "Außerdem bekomme ich häufig auch Anfragen."

Er weiß beispielsweise, dass es im Anschluss an die in der Kinder-Neurologie angebotenen Zusammenkünfte "Eltern-Café" immer Gesprächsbedarf gibt. Erfahrungen auf diesem Gebiet konnte er bereits in der Kirchengemeinde Krefeld-Süd als Unterstützung des damaligen Assessors Burkhard Kamphausen (Kirchenkreis-Superintendent) und als Jugendreferent in Mülheim/Ruhr sammeln. An seinem neuen Arbeitsplatz wurde der Pfarrer bei einem Empfang willkommen geheißen. Auch das gibt ihm die Gewissheit, in dem Osterather Klinikbetrieb seinen Schwerpunktthemen Bildung und Seelsorge nachgehen zu können.

"Ich fühle mich hier in Meerbusch angekommen und kann mir gut vorstellen, für die nächsten zehn Jahre hier zu bleiben", sagt Pfarrer Torsten Möller, der in Meerbusch und speziell in Osterath eine Wohnung für sich und seine Familie sucht.

(RP/rl)
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