Meerbusch Millionengeschäft Sicherheit

Meerbusch · Das Meerbuscher Unternehmen Protection One steigert seinen Umsatz auf 26,6 Millionen Euro. Ins Ausland will der Dienstleister für Sicherheit nicht expandieren. "Wir wollen unsere Zuwachsraten verdauen", sagt Martell Schilling, der das Familienunternehmen führt.

 Eine Dienststelle von Protection One, von der aus die Mitarbeiter Einbrecher per Fernüberwachung vertreiben.

Eine Dienststelle von Protection One, von der aus die Mitarbeiter Einbrecher per Fernüberwachung vertreiben.

Foto: Privat

Es sind Zahlen, mit denen selbst Martell Schilling, Vorsitzender der Geschäftsführung von Protection One, vor einigen Jahren nie gerechnet hätte. "Wir werden ständig von unserem Erfolg überrascht", sagt der Büdericher Chef des Familienunternehmen. Im vergangenen Jahr steigerte der Dienstleister für Sicherheit seinen Umsatz um fast 20 Prozent von 22,2 Millionen Euro auf 26,6 Millionen Euro. "Auch im ersten Quartal des Jahres 2012 haben wir unsere Erwartungen bereits übertroffen."

92 Prozent der Täter gehen leer aus

Dabei ist der neue Rekord einfach zu erklären. Protection One hat sich ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland erarbeitet. "Gegenüber der Konkurrenz haben wir 15 Jahre Vorsprung", sagt Mark Rappard, Geschäftsführer des Ressorts Operations. Kein anderer Anbieter sei so erfolgreich, wenn es darum gehe, das Eigentum seiner 12 000 Kunden (darunter Europcar und Remondis) zu schützen. Die Diebstahlverhinderungsquote liege bei 92 Prozent.

Sie wird dadurch erreicht, dass der Einbrecher vom Tatort verschreckt wird. Sobald ein Täter eine Lichtschranke oder eine Wärmebildsensorik, ein Infrarot oder ein Mikrofon ausgelöst hat, sehen Wachleute in der Zentrale durch eine Kamera das Live-Bild vom Einbruch und bitten den Eindringling in einem forschen Ton um die Nennung eines Passworts. "Da ein Täter das nicht nennen kann, rennt er panikartig weg", erklärt Rappard. Das Interesse liege lediglich darin, den Täter zu verscheuchen statt ihn zu stellen. "Unser Produkt ist das Gefühl der Sicherheit", sagt Schilling.

Dabei spricht sich mehr und mehr rum, mit welch großem Erfolg das Unternehmen arbeitet. "Im vergangenen Jahr waren etwa 70 Prozent unserer Neukunden über Empfehlungen von Bestandskunden zu uns gekommen", sagt Schilling. Seit 2003 (damals lag der Umsatz bei 7,8 Millionen Euro) entwickelt sich Protection One kontinuierlich weiter. Was sich auch in der Zahl der Angestellten widerspiegelt. Ende 2010 lag sie bei 113, aktuell bei 150, Ende des Jahres vermutlich bei etwa 200.

Interesse daran, nach Österreich noch in weitere Länder zu expandieren, hat Schilling nicht. "Wir wollen unsere Zuwachsraten verdauen und uns nicht übernehmen", sagt er. "Das, was wir machen, machen wir sehr gut. Das soll so bleiben." Ob die weiteren Prognosen für 2015 (50 Millionen Euro Umsatz) und 2020 (100 Millionen Euro Umsatz) zutreffen, mag er allerdings nicht zusichern. "Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man dadurch, dass man zufriedene Kunden und motivierte Mitarbeiter hat, auch Erfolg hat."

(RP)
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