Meerbusch Mit Kamm, Schere und Messer

Meerbusch · Werner Jung ist nicht nur als Vorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft in Büderich aktiv. Vor 25 Jahren hat er sein Friseurgeschäft an der Dorfstraße in Büderich eröffnet.

 Werner Jung hat vor 25 Jahren seinen Friseursalon an der Dorfstraße in Büderich eröffnet. Inzwischen ist dieser doppelt so groß und modern eingerichtet. Ein paar antike Möbelstücke sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Werner Jung hat vor 25 Jahren seinen Friseursalon an der Dorfstraße in Büderich eröffnet. Inzwischen ist dieser doppelt so groß und modern eingerichtet. Ein paar antike Möbelstücke sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Foto: Ulli Dackweiler

Ein Friseur kann was erzählen. Und wenn er erst mal in Fahrt kommt, ist Werner Jung (57) nicht zu bremsen. Er hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Jetzt feiert er das 25-jährige Bestehen seines Salons. Sein "bester Lehrherr" war Wolfgang Mühlenbruch aus Büderich. Dort hat Jung seine Ausbildung absolviert.

Anschließend hat er viele Jahre bei Bernd Klever in Düsseldorf gearbeitet, Pokale als Landesbester eingeheimst. "Drei Kategorien gab's im Herrenfach", so Jung. "Modischer Schnitt, klassischer Schnitt und Toupé". Den Umgang mit Kamm, Schere und Messer beherrscht der 57-Jährigen auch heute noch. "Ohne elektrische Hilfsmittel können das nur noch wenige", sagt er stolz. Einige Kunden aus seiner Düsseldorfer Zeit hat er deshalb auch behalten. "Sie wollen alle noch einen klassischen Messerschnitt."

Viel herumgekommen ist er mit seinem Chef Bernd Klever. "Wir waren mit Wella in vielen Städten unterwegs", sagt er. Einmal hat er in Fach Toupé sogar den dritten Platz im Deutschlandwettbewerb gewonnen. "Ich hatte eine gute Zeit", erinnert er sich. Doch dann machten Frau und Eltern Nägel mit Köpfen. Sie waren offenbar der Auffassung, dass Jung sich selbstständig machen sollte, und mieteten das Ladenlokal an der Dorfstraße.

Das war am 10. Januar 1987. "Mit fünf Plätzen und einer Angestellten haben wir angefangen", erinnert sich Jung. Klar, dass seine Freunde aus dem Kegelclub "Opa höt nix" zur Eröffnung kamen. "Sie haben mir damals ein altes Fahrrad geschenkt, damit ich auch als fahrender Friseur unterwegs sein könnte." Doch daraus ist nichts geworden. Jung ist seinem Standort treu geblieben, hat ihn mehrfach umgestaltet und vor allem erweitert. Inzwischen hat er sieben Angestellte, die von Montag bis Samstag für Kunden da sind. "Wenn es sein muss, arbeiten wir auch sonntags", sagt Jung vor allem mit Blick auf sein Engagement im Schützenverein.

Manche Königin hat sich zum Fest bei Jung stylen lassen. "Ich war in Büderich der Erste, der Termine eingeführt hat. Anfangs kamen die Kunden einfach so. Es gab lange Schlangen. Das ist heute anders. 90 Prozent der vereinbarten Termine können wir einhalten", so Jung. "Wenn's eng wird, fangen wir früher an oder bleiben länger", sagt er.

Neues aus Büderich weiß Jung immer zu berichten. "Obwohl ich manchmal auch die Ohren zuklappe", so Jung. "Man ist ja halber Psychologe", weiß er, fühlt sich dazu aber nicht berufen. "Dazu fehlt mir das Talent. Ich gelte eher als muffelig", lacht er. Viel erzählen kann er trotzdem.

(RP/rl)
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