Meerbusch Mit Kuchen-Doping zur Spitze
Meerbusch · Die Basketball-Mädchen des Osterather Turnvereins führen unangefochten die Tabelle der Jugendregionalliga an. Bei einem Turnier in Wien wollen sie sich nun mit internationaler Konkurrenz messen.
Osterath Die zwölfjährigen Basketball-Mädchen des Osterather Turnvereins sind außergewöhnlich. Dass sie ohne Minuspunkt und mit einem imponierenden Korbverhältnis die Tabelle der Jugendregionalliga anführen, ist das eine. Dass die Mannschaft überhaupt noch den Sport betreibt und Spaß hat, das andere.
Im ersten Jahr des Zusammenspiels gab es nur Niederlagen. In der zweiten Saison ging die Mannschaft in 20 Begegnungen nur einmal als Sieger vom Platz. Doch der Teamgeist war ungebrochen. Spielzeit Nummer drei sah schon besser aus. Trainerin Laurence Dietz verstand es immer wieder, die Mädchen zu motivieren und ihnen neue Ziele zu setzen. Schritt für Schritt kämpften und spielten sich die Kinder an das Niveau der Liga heran und ernten jetzt den Lohn für so viel Disziplin und Beharrlichkeit. Sie sind unangefochtener Tabellenführer.
Am Wochenende besiegten sie die Internationale Schule Düsseldorf mit 93:18. Hohe Siege sind für die jungen Sportler an der Tagesordnung. 124:10 gegen den Barmer TV, 111:33 gegen den Homberger TV oder 112:8 gegen den VSTV Wuppertal stehen für den OTV zu Buche. Übrigens: Wer den 100. Punkt erzielt, muss einen Kuchen mitbringen. Backwaren scheinen überhaupt eine beliebte Art des Ansporns zu sein — sie dienen gleichermaßen als Prämien nach Siegen, aber auch als Strafen nach einem fünften persönlichen Foul.
"Die Mädchen sind stark, schlau und sportlich", schwärmt Trainerin Laurence Dietz, die an der Pastor-Jacobs-Grundschule in Lank-Latum unterrichtet. Ihre Osterather Mannschaft ist quasi eine Stadtauswahl. Mit Ausnahme von Büderich sind fast alle Stadtteile vertreten. Flügelspielerin Anika Laksmann ist durch ihren Bruder zum Basketball gekommen. Der leidenschaftlichen Tennisspielerin gefällt der Teamgeist im Mannschaftssport Basketball. "Wir leben von unserer Ausgeglichenheit", erklärt die Trainerin. Wenn eine Leistungsträgerin ausfalle, springe eine andere ein.
Am positiven Abschneiden zwei Spieltage vor Saisonende gibt es beim OTV keinen Zweifel. Eine größere sportliche Herausforderung erwartet die Mädchen in den Osterferien. Dann reist die weibliche U13 nach Wien, um sich bei einem Turnier mit internationaler Konkurrenz zu messen. In Österreichs Hauptstadt treten 425 Mannschaften aus 40 Ländern zum Wettstreit an. Diesmal seien die Ansprüche an die eigene Leistung höher als in den Vorjahren, berichtet Isabell Pinger. "Wir haben Ehrgeiz."
Für Laurence Dietz ist es so etwas wie eine Abschiedstour. Sie wird in Zukunft eine andere Mannschaft übernehmen. "Es ist sinnvoll, jetzt aufzuhören und das Team weiterzugeben", sagt sie.
