Meerbusch Mühlenfeld soll schöner werden

Meerbusch · Anwohner packen beim Umbau des zentralen Platzes des Osterather Siedlung Mühlenfeld mit an. Die Stadt stellt 50 000 Euro für die geplante Verschönerung zur Verfügung. Ende November sollen dann die Bauarbeiter anrücken.

 Petra Eichwald, Erik und Jörg Bastian machten bei den Vorbereitungsarbeiten für den Platz-Umbau mit.

Petra Eichwald, Erik und Jörg Bastian machten bei den Vorbereitungsarbeiten für den Platz-Umbau mit.

Foto: Dackweiler

"Wer arbeitet, dem wird schnell warm", finden die Mühlenfeld-Anwohner, die bei Sonnenschein und niedrigen Temperaturen zügig Pflastersteine vom "Siedlungsplatz" abtragen. Erik (10), Tilmann (13) und Twiston (12) bringen ebenso viel körperlichen Einsatz wie Jörg Bastian und die anderen Erwachsenen. Bei Musik aus dem Kofferradio und versorgt mit Getränken sind die Steine in wenigen Stunden von der rund 400 Quadratmeter großen Fläche verschwunden. "Wenn das alles fertig ist, können wir hier endlich wieder spielen", begründen die Kids ihr Engagement.

Den Anstoß dazu gab Petra Eichwald: "Das war vor 4,5 Jahren", erinnert sich die Osteratherin. Damals wendete sie sich per Mail an Bürgermeister Dieter Spindler, um den desolaten Zustand des "Siedlungsplatzes" im Mühlenfeld zu beschreiben: "Der Bürgermeister kam persönlich." Nicht nur Petra Eichwald fand, dass der Anfang der 1970er Jahre gebaute Platz mit heute verwitterten Bänken, marodem Belag und verwucherten Beeten nicht mehr nutzbar sei. Die meisten der Anwohner bedauerten diesen Zustand, und auch der Bürgermeister sah das so. Trotzdem dauerte es über vier Jahre, bis 50 000 Euro im Haushalt festgeschrieben waren. Bis dahin gab Petra Eichwald nicht auf, schrieb immer wieder und unterstützte auch die Infoveranstaltung der Stadt.

"Aber das lief nicht reibungslos", so die Landschaftsarchitektin und Anwohnerin Barbara Bastian. Es gab ältere Bürger, die sich gegen eine Neugestaltung aussprachen. Und erst eine Unterschriften-Sammlung zugunsten der Aktion konnte die Verwaltung endgültig umstimmen. "Deshalb sind wir sehr glücklich, dass hier heute alle Generationen mit anpacken", so Barbara Bastian, die im Vorfeld einen Landschaftsplan erstellte. Auch sie war dabei, als die Anwohner jetzt zur Spitzhacke griffen, um die vorbereitenden Arbeiten zur Neugestaltung des zentralen Platzes in ihrem "Veedel" zu unterstützen. "Das ist ein beispielhaftes bürgerliches Engagement", lobt Michael Betsch, Leiter des Servicebereichs Baubetriebshof, Grünflächen, Friedhöfe. Er koordiniert die Arbeiten, sorgt für Werkzeug aus städtischem Besitz und betont: "Diese Anwohner-Initiative macht es möglich, die Gelder ausschließlich zur Verschönerung zu nutzen." Wenn gepflanzt wird, werden alle wieder dabei sein. Denn diese vorbereitende Aktion zur Umgestaltung hat einen neuen Zusammenhalt geschaffen. "Das ist eine tolle Nachbarschaft", findet der 68-jährige Rolf Blumenkamp, der fürs Frühstück sorgte. Und nachdem die Platten alle im ebenfalls städtischen Container waren, wurde der Grill angeworfen. "Gemeinsam können wir viel erreichen", so Petra Eichwald stellvertretend für die Nachbarschaft.

(RP)
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