Meerbusch Nah dran am Flugbetrieb

Meerbusch · 44 RP-Leser haben auf Einladung des Flughafens eine Rundfahrt gemacht. Auf der 28 Kilometer langen Tour gab es Informationen zu Geschichte, Passagieraufkommen, Sicherheitsbestimmungen und der Stärke der Feuerwehr.

 Nah dran: Ein Flugzeug wird nach der Landung in Position geschoben, beladen, reinigen, auftanken, checken. Das alles passiert in schneller Folge, damit der Bodenaufenthalt möglichst kurz bleibt.

Nah dran: Ein Flugzeug wird nach der Landung in Position geschoben, beladen, reinigen, auftanken, checken. Das alles passiert in schneller Folge, damit der Bodenaufenthalt möglichst kurz bleibt.

Foto: boris Schmidt

Der Düsseldorfer Flughafen ist im Bewusstsein vieler Meerbuscher überwiegend als Lärmquelle verankert. Jetzt nutzten die ersten 44 RP-Leser die Gelegenheit einmal hinter die Kulissen des riesigen Betriebes zu schauen. Gut zwei Stunden dauerte die Rundfahrt, die der Flughafen für Leser der Rheinischen Post angeboten hatte.

"Ich fliege gern und oft", sagt Ingetraud Stockhausen. "Aber man kennt den Flughafen nur vom Check-in, von der Wartehalle und vom Einstieg ins Flugzeug", berichtet sie. Besonders von der Größe des Areals ist Stockhausen beeindruckt. 28 Kilometer lang ist die Rundfahrt, die für alle mit einem Sicherheits-Check durch die Bundespolizei beginnt. "Spitze Gegenstände dürfen nicht mitgenommen werden", warnt der Tour-Guide Horst Neumann noch einmal alle Teilnehmer, bevor es zur Sicherheitsschleuse geht. Entsprechend erleichtert sind die meisten, dass es keine Beanstandungen gegeben hat und sie wieder einsteigen können.

Die Tour beginnt bei den ersten drei Hallen des Flughafens, deren Ursprung auf das Jahr 1927, dem Beginn der Personenluftfahrt in Düsseldorf, zurückgeht. "Hier werden heute Privatflugzeuge gewartet", erläutert Neumann, der immer wieder kleine Exkurse über die Anforderungen an Piloten, an Sicherheitsvorschriften und die Flugsicherung einstreut. "Wir haben hier in Düsseldorf den mit 68 Metern höchsten Tower in Deutschland", sagt er. 590 Starts und Landungen zählt der Flughafen heute durchschnittlich pro Tag. Früher, im Jahr 1927, sei es gerade mal einer pro Woche gewesen.

Fragen zum Fluglärm

Die Frage nach verspäteten Landungen mag der Guide nicht beantworten, verweist ans Bürgerbüro des Airports, in dem nicht nur Beschwerden angenommen werden, sondern auch der Geschäftsbericht des Flughafens einzusehen sei.

Vorbei an den Gepäckbändern, wo stündlich 6200 Koffer sortiert werden, geht's weiter am Flugvorfeld entlang. Maschinen starten und landen, die schwarz-gelben Fahrzeuge zur Einweisung sind immer unterwegs.

18 500 Menschen haben am Flughafen einen Arbeitsplatz, 2400 allein bei der Flughafengesellschaft. Wie die Flugsteige zugeordnet sind (A fertigt nur Lufthansa ab, B und C sind nach Schengen- und Nicht-Schengen-Ländern sortiert) erfahren die Besucher. Nach dem Brand vor 15 Jahren ist auch die Feuerwehr aufgestockt worden. Die Hallen sechs bis neun beherbergen moderne Löschfahrzeuge. Eine zweite Halle liegt im nördlichen Bereich. Die dort stationierten Feuerwehrleute sind für die Landebahn-Nord zuständig, die wegen der Nähe zu den Häusern in Lohausen nur beschränkt genutzt wird.

Rund 6,2 Millionen Quadratmeter ist das Flughafengelände groß. Ein Förster betreut die Grünflächen und kümmert sich darum, dass Vögel nicht zur Gefahr für Flugzeuge werden. "Zwei Fuchspaare sind hier heimisch und kontrollieren den Kaninchenbestand. Der Förster hält Falken, die die Hallen als Brutstätte für Vögel uninteressant machen", so Neumann. "Das war neu für uns", sagte Volker Krips. Welche Leistungen der Flughafen vorhalten muss, habe ihn sehr beeindruckt.

(RP)
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