Meerbusch Nellissen der Globetrotter

Meerbusch · Der Lank-Latumer Bezirksbeamte Peter Nellissen geht am Mittwoch in den Ruhestand und hat dann viel Zeit für seine Passion – das Reisen. Europa, Südamerika und das südliche Afrika hat er bereits erkundet.

 Peter Nellissen kehrt der Polizei aus Altersgründen den Rücken. Der Lank-Latumer Bezirksbeamte geht in den Ruhestand. Der gebürtige Kevelaerer bleibt auch als Pensionär in Meerbusch wohnen.

Peter Nellissen kehrt der Polizei aus Altersgründen den Rücken. Der Lank-Latumer Bezirksbeamte geht in den Ruhestand. Der gebürtige Kevelaerer bleibt auch als Pensionär in Meerbusch wohnen.

Foto: Ulli Dackweiler

Der Lank-Latumer Bezirksbeamte Peter Nellissen geht am Mittwoch in den Ruhestand und hat dann viel Zeit für seine Passion — das Reisen. Europa, Südamerika und das südliche Afrika hat er bereits erkundet.

Peter Nellissen scheint mit sich und der Welt im Reinen zu sein. Der Polizeioberkommissar wirkt ausgeglichen, zufrieden — fast schon meditativ. Heute ist der Bezirksbeamte für Lank-Latum zum letzten Mal im Dienst, ab morgen ist der 62-jährige Ruheständler. Ob die Entscheidung für den Polizeiberuf im Rückblick richtig war, sei für ihn eine Frage, die er sich nicht stelle. "Das bringt doch nichts. Es war halt so", sagt der gebürtige Kevelaerer, der sein ganzes Berufsleben als Polizeibeamter — mit Ausnahme der Ausbildung — in Meerbusch verbrachte.

Das Nesthäkchen einer Arbeiterfamilie mit sechs Kindern machte zuerst eine Banklehre. "Das hat mir nicht gefallen", erklärt Nellissen. Zum Glück fielen ihm zufällig Werbeunterlagen für den Polizeiberuf in die Finger. In brenzlige Situationen sei er während seiner 37-jährigen Dienstzeit nie geraten. "Selbst an den Tagen, an denen ich mit einer Einsatzhundertschaft in Brokdorf und Kalkar während AKW-Protestaktionen eingesetzt war, war absolut nichts los", erzählt Nellissen.

Kontakt mit Menschen kommt seinem Naturell entgegen

Damals war das sicherlich Zufall, später hatte es viel mit der sympathischen und kommunikativen Art des reisefreudigen Büderichers zu tun. In Meerbusch fühlt er sich sehr wohl, eine Rückkehr nach Kevelaer ist für ihn kein Thema. "Dort müsste ich mir einen komplett neuen Freundeskreis aufbauen", sagt er. Meerbusch hebe sich von anderen Städten wohltuend ab. Das gesellschaftliche und soziale Niveau bestimme weitgehend auch den Stil der Auseinandersetzung. "Primitive Prügeleien kommen so gut wie nie vor", erklärt der erfahrene Polizist.

Die zehn Jahre als Bezirksbeamter in Lank-Latum hätten ihm gefallen. Der Kontakt mit den Menschen komme seinem Naturell entgegen. Durch Verkehrserziehung an Schulen, Karneval, St.-Martinsfeiern und Schützenumzüge habe er viele Akteure im Ort kennen und schätzen gelernt. Er selbst sei in keinem Verein Mitglied. "Da fehlte mir die Zeit" sagt der 62-Jährige.

In seiner Freizeit begibt sich Nellissen am liebsten auf Reisen. Südamerika komplett und das südliche Afrika habe er bereits erkundet. "Ich schaue gerne über den Tellerrand hinaus und lerne andere Kulturen kennen", sagt der zukünftige Pensionär. Europa habe er als junger Mensch abgeklappert, jetzt nehme er fernere Ziele ins Visier. Ganz oben auf der Wunschliste steht: die Pan-Amerika-Fernstraße mit dem Auto abfahren. Mit der Verständigung habe es nirgendwo gehapert. Er spreche Niederländisch, Spanisch und Englisch und zur Not mit Händen und Füßen, berichtet er. Eine Hitliste seiner Lieblingsurlaubsländer habe er nicht aufgestellt, und besondere Favoriten könne er auch nicht nennen, erklärt Nellissen. "Was soll das auch bringen?" Die Hauptsache für den ab morgen pensionierten Polizeibeamten ist, weiterhin gesund zu bleiben.

(RP)
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