Meerbusch Neue Details zum Konverter

Meerbusch · Rund 700 Osterather kamen am Dienstag zum Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter". Sie will weitere Einwendungen gegen den 390-Millionen-Euro-Bau einreichen. Amprion hält am Standort Osterath fest.

2012: Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter
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2012: Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter

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Die Firma Amprion hat gestern Stadtverwaltung und Ratsfraktionen mit deutlich detaillierteren Informationen über den geplanten Doppelkonverter in Osterath versorgt. So liefert Amprion nun erstmals Skizzen, wie das Bauwerk von verschiedenen Punkten aus aussehen soll. Zur genauen Gestaltung soll ein Architekturwettbewerb ausgelobt werden, teilte der Übertragungsnetzbetreiber mit. Die bis zu 20 Meter hohe Halle werde nachts nicht mit Flutlicht angestrahlt. Eine wesentliche Erkenntnis: Amprion bestärkt noch einmal, es gebe für das Unternehmen keine Alternative zu dem Feld am Ingerweg. Vier weitere Standorte in der Region seien geprüft worden – keiner erfülle die Voraussetzungen.

Das zweite Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter Osterath" gestern Abend in der Realschule Osterath fand rund 700 Gäste. Dort erläuterte der Anwalt der Initiative noch einmal die eingereichten Einwendungen – und Clemens Antweiler kündigte unter dem Applaus der Besucher weitere Einwendungen an. "Es gibt den Trennungsgrundsatz: Es muss einen Puffer geben zwischen Industrie und reinem Wohngebiet. Wie das in Osterath funktionieren soll, ist mir schleierhaft." Tatsächlich nennt Amprion einen Abstand von 350 Metern von einem "möglichen Konverterstandort" und den ersten Häusern der Siedlung.

Die Bundesnetzagentur hatte kurzfristig auf Anfrage der Initiative zwei Mitarbeiter entsandt. "Wir sind so etwas wie der natürliche Feind der Übertragungsnetzbetreiber", erklärte Projektleiter Kim Paulus. Bislang sei bereits eine dreistellige Anzahl an Einwendungen gegen den Doppelkonverter in seinem Haus angekommen. "Es ist uns ein Herzensanliegen, sie zu berücksichtigen."

Paulus zeigte sich überrascht, wie konkret Amprion in seiner Planung fortgeschritten sei. "Mit uns hat Amprion das in der Detailschärfe noch nicht diskutiert. Noch ist ja gar nicht entschieden, wie der Netzausbaubedarf aussieht." Er sei verwundert, dass Amprion die Bundesnetzagentur in die Planungen nicht eingebunden habe.

Grundsätzlich werde der genaue Standort erst zu einem viel späteren Zeitpunkt entschieden. Technisch sei es nicht zwingend, dass der Konverter direkt neben der Umspannstation stehe. "Es spricht zwar technisch einiges dafür, aber er ließe sich auch über eine Stichleitung anbinden." Der Anwalt der Initiative kritisierte: "Auch in den frühen Verfahrensschritten hätte geprüft werden müssen, ob der Konverter überhaupt an dem Knotenpunkt errichtet werden kann."

(RP/jco/ila)
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