Meerbusch Neue Schule: Es wird schwierig

Meerbusch · Schullandschaft im Umbruch: In Krefeld, Willich und Kaarst öffnen drei neue Gesamtschulen. Das könnte für Meerbuschs geplante Sekundar- oder zweite Gesamtschule zum Problem werden.

 Die Realschule Osterath könnte in einer Sekundarschule aufgehen.

Die Realschule Osterath könnte in einer Sekundarschule aufgehen.

Foto: Dackweiler, Ulli

Wenige Kilometer hinter Meerbuschs Stadtgrenzen öffnen bald drei neue Gesamtschulen: Im August 2013 in Krefeld-Uerdingen und (voraussichtlich) in Kaarst-Büttgen. Zum neuen Schuljahr startet zudem eine neue Gesamtschule in Willich.

 Die Tage der Hauptschule Osterath sind gezählt.

Die Tage der Hauptschule Osterath sind gezählt.

Foto: UD

Problem für Meerbusch: Neue Gesamtschulen der Nachbarn mit engagierten Pädagogen und nagelneuer Ausstattung an Lehrmitteln würden auch für Meerbuscher und Kaarster attraktiv werden, die ihre Kinder normalerweise an Meerbuschs Gesamtschule anmelden würden. Das wiederum könnte die städtischen Schulpläne durcheinander bringen. Die "Stadt im Grünen" plant bekanntlich die Einrichtung einer neuen Sekundar- oder Gesamtschule, die die Gebäude von Real- und Hauptschule in Osterath nutzen könnte. Doch die neue Schule wird nur von der Bezirksregierung genehmigt, wenn eine Mindestzahl von Fünftklässler-Anmeldungen pro Jahr zu erwarten ist: Und zwar 75 für die Sekundar-, 100 für die Gesamtschule.

Bisher war die Rechnung einfach: Die Maria-Montessori-Schule in Büderich — Meerbusch einzige Gesamtschule mit 117 Plätzen — musste Jahr für Jahr zwischen 70 und 100 Schüler ablehnen. Nimmt man ein paar Schüler mehr, dann bekäme man die nötigen Einstiegsklassen einer neuen Sekundar- oder Gesamtschule locker zusammen.

Allerdings stammt fast jeder dritte Büdericher Gesamtschüler (32 Prozent) nicht aus Meerbusch, sondern vornehmlich aus Kaarst. Die Nachbarstadt hatte bislang keine eigene Gesamtschule. Eltern schickten ihre Schüler nach Büderich oder an eine Neusser Gesamtschule. 25 Kaarster kamen in diesem Jahr neu an die Montessori-Gesamtschule. Fast ebenso viele wurden abgelehnt. Wenn nun die Kaarster eine eigene Gesamtschule gründen, dürften viele Fünftklässler lieber dorthin wechseln statt nach Meerbusch. Ihre Plätze würden an Meerbuscher gehen. Doch dadurch wird der Bedarf nach einer neuen Gesamt-/Sekundarschule sinken. Die Meerbuscher Schulplaner stehen nun vor dem Problem, ausrechnen zu müssen, wie sich die Zahlen genau entwickeln werden. Ein mögliches Szenario ist, dass die Anmeldungen nicht für die zweite Gesamtschule, wohl aber für eine neue Sekundarschule reichen.

Doch auch Meerbuscher Grundschüler-Eltern haben mitzureden. Und Schulform-Abstimmungen in der Umgebung (etwa Kaarst) deuten darauf hin, dass sie auch für die Gesamtschule votieren werden. Noch ist das Ergebnis der Meerbuscher Eltern-Befragung nicht öffentlich. Es wird bis zur Schulausschusssitzung am 20. September erwartet. Sollten die Eltern pro Gesamtschule abgestimmt haben, die Zahlen jedoch nur zur Sekundarschule reichen, steht der Politik eine interessante Debatte bevor.

(RP/ac)
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