Meerbusch Neuer Stadtteil für Meerbusch

Meerbusch · Sieben Jahre lag der Plan auf Eis: Jetzt beginnt die Böhler AG mit der Vermarktung ihres 260.000 Quadratmeter großen Areals. An der Stadtgrenze zu Düsseldorf sollen 157 Wohneinheiten und 30 Gewerbebauten entstehen.

 Der rot umkreiste Bereich soll als erstes vermarktet werden: Dort sollen nach der bereits ausgearbeiteten Planung Reihenhäuser, Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser gebaut werden. In weiteren Bauabschnitten sollen insgesamt 30 Büro- und Gewerbebauten im Böhler-Park entstehen. Skizze: Kai 18

Der rot umkreiste Bereich soll als erstes vermarktet werden: Dort sollen nach der bereits ausgearbeiteten Planung Reihenhäuser, Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser gebaut werden. In weiteren Bauabschnitten sollen insgesamt 30 Büro- und Gewerbebauten im Böhler-Park entstehen. Skizze: Kai 18

Foto: Stadt Meerbusch

Es ist die wichtigste städtebauliche Entscheidung des Jahres für Meerbusch: Im Büdericher Süden, an der Stadtgrenze zu Düsseldorf-Heerdt, soll ein gigantisches Neubaugebiet entstehen — die Planer sprechen gar von einem eigenen Stadtteil. Der künftige Böhler-Park soll das gesamte Areal zwischen dem Werksgelände und der Düsseldorfer Straße umfassen.

Geplant sind nach einem bereits vorliegenden Entwurf eines Düsseldorfer Architekturbüros 157 Wohneinheiten — als Reihenhäuser, Doppelhäuser sowie frei stehenden Einfamilienhäuser. Hinzu kommen 30 Baukörper für Büro- und Gewerbenutzung. Das mehr als 260 000 Quadratmeter große Gelände befindet sich im Besitz des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine AG, zu dem auch die Böhler AG gehört.

Freude im Meerbuscher Rathaus

In der jüngsten Vorstandssitzung der Aktiengesellschaft fiel jetzt die Entscheidung: "Die Böhler AG wird nun gezielt die Vermarktung in Angriff nehmen und hat hierzu auch schon ein Projektteam gegründet", teilte Meerbuschs Stadtsprecher Michael Gorgs mit. Geplant ist zunächst nur die Vermarktung der Wohnbebauung.

Im Meerbuscher Rathaus wurde die Nachricht aus der Wiener Böhler-Zentrale dennoch mit Freude aufgenommen. Erst vergangenen Monat waren Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) und Meerbuschs Wirtschaftsförderin Heike Reiß nach Wien gereist, um Böhler zur Vermarktung des Geländes zu bewegen. "Dass so schnell auf unseren Besuch reagiert wurde, freut uns sehr", sagte Spindler gestern. "Wir hoffen natürlich, dass wir in einem zweiten Schritt auch die Gewerbeflächen entwickeln und vermarkten können."

Ein langwieriges Genehmigungsverfahren für die Baupläne ist nicht zu erwarten: Bereits im September 2005 hatte die Stadt Meerbusch mit dem Stahlkonzern einen städtebaulichen Vertrag über die Entwicklung des Geländes geschlossen. Der Bebauungsplan steht bereits seit Jahren. Er sieht insgesamt rund 3200 Parkplätze auf dem Areal vor. Ist ein Investor gefunden, könnte der Bau schnell starten. Denkbar ist auch, dass die Böhler AG selbst den Böhler-Park entwickelt.

Böhlerstraße bis zur A 52

Die verkehrliche Anbindung des geplanten Neubaugebiets ist ebenfalls bereits geregelt. Die Böhlerstraße soll vierspurig ausgebaut und in Richtung Neusser Straße verlängert werden, so dass das Wohngebiet einen entsprechenden Anschluss an die Autobahn A 52 erhält. Entsprechende Gelder für den Straßenausbau hat die Stadt Meerbusch bereits seit Jahren im Haushalt eingestellt. Wie es gestern im Rathaus hieß, könnte bereits in diesem Jahr mit dem Bau der Anbindung begonnen werden.

(RP/ila)
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