Meerbusch Neues Netzwerk für Senioren

Meerbusch · In Osterath soll sich am Mittwoch die dritte Zwar-Gruppe gründen – für alle, die im Ruhestand nicht allein sein wollen. die Gruppen werden bis zur Eigenständigkeit von der Arbeiter-Wohlfahrt (Awo) begleitet.

 Inge Brusis, Gabriele Pricken und Helga Welb-Fässler (von links) aus der Lank-Latumer Gruppe Zwar (zwischen Arbeit und Ruhestand).

Inge Brusis, Gabriele Pricken und Helga Welb-Fässler (von links) aus der Lank-Latumer Gruppe Zwar (zwischen Arbeit und Ruhestand).

Foto: Boris Schmidt

Osterath "Meine Hemmschwelle war schnell verflogen", sagt Inge Brusis und bereut ihre Entscheidung nicht. Seit Februar 2011 ist die 67-Jährige in der Zwar-Gruppe Lank-Latum (Zwischen Arbeit und Ruhestand) und hat ihrem Leben damit eine neue Blüte verliehen. Am kommenden Mittwoch, 9. November, wird um 18 Uhr der Startschuss in der Osterather Realschule für die Zwar-Gruppe Osterath gesetzt.

Osteratherin Inge Brusis und Helga Welb (74) aus Lank-Latum wollen nun Senioren und Seniorinnen (50+) Mut machen, an dem Tag vorbeizuschauen und sich für die gemeinsamen Aktivitäten zu begeistern. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich im höheren Alter noch so einen vollen Terminkalender habe", sagt Brusis. Rund 15 Jahre lebte die Osteratherin zurückgezogen, bis sie von der Zwar-Gruppe in Lank-Latum erfuhr. "Anfangs war ich noch berufstätig und die Aktivitäten klangen interessant", sagt Brusis. Sie wollte ihrem Leben noch mal eine Wende geben und die Gemeinschaft unter Gleichaltrigen genießen.

Kaum sei sie beim ersten Treffen im Pfarrheim von St. Stephanus gewesen, sei sie voll mit eingestiegen. Helga Welb ist seit Gründung der Lanker Zwar-Gruppe im Mai 2010 dabei. Ein Jahr vorher hatte sie ihren Mann verloren, seit 1998 ist sie in Rente. Als die gelernte Hotelfachfrau damals von der Neugründung in Lank-Latum erfuhr, machte sie sofort mit. "Es haben sich schnell Freundschaften entwickelt", sagt Helga Welb.

Und genau das ist das Prinzip von Zwar. Senioren und Senioren finden sich zusammen und lernen, wie man in einer Gemeinschaft die Freizeit zusammen, ohne einem Verein anzugehören, gestaltet. Gabriele Pricken von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Büderich ist dabei als Impulsgeberin und Moderatorin aktiv. Sie wird die Neugründung in Osterath bis zur Eigenständigkeit begleiten. "Ich zeige der Gruppe, wie sie sich selber organisiert", so Pricken. Unter ihrer Leitung fängt die Gruppe an, ein Netzwerk zu gründen, sich selber Regeln und Strukturen zu geben. "Wollen wir nacheinander oder alle gleichzeitig reden – das zu klären, ist meine Aufgabe", sagt Gabi Pricken.

Die Gruppe in Büderich (seit September 2009) ist bereits selbstständig. "Die Büdericher kommen schon ohne mich zurecht. Lank-Latum wird auch bald folgen", sagt Pricken. Die Teilnahme an Zwar-Gruppen ist kostenlos. Da die Senioren selber bestimmen, was sie machen, gibt es Angebote, die den Geldbeutel nicht belasten und einige, die leicht zu Buche schlagen. "Niemand ist bei uns zu etwas verpflichtet", so Brusis.

(RP)
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