Meerbusch Neun mal neun ist Kunst

Meerbusch · Der Berliner Maler Manfred Heinze stellt ab morgen seine Bilder unter dem Titel "Sankt Mauritius" in Kunstgalerie Lindenhof in Büderich aus. Der 52-Jährige hat dafür digitalisierte Ausschnitte der Kirchenfenster Erwin Hentrichs eingearbeitet.

Die Fenster der Büderich Pfarrkirche St. Mauritius haben auf den Berliner Künstler Manfred Heinze einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Konsequenterweise wählte der 52-jährige Maler verschiedene Ausschnitte aus der Ornamentik der Bleiverglasung zu Bestandteilen seiner neun neuen Werke, die ab morgen in der Kunstgalerie Lindenhof in Büderich an der Dorfstraße 48 zu sehen sein werden. Die Nähe des Ausstellungsorts zur Kirche war für den Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf ein weiteres Kriterium, seine Gemälde gerade in Meerbusch zu zeigen.

Digital bearbeitete Fotos von jeweils neun Ausschnitten der neun im Jahr 1957 von Erwin Hentrich entstandenen Kirchenfenster sind auf Leinwand collagiert. Sie sind geometrischer Ausgangspunkt von malerischen Überlagerungen und Ergänzungen. Dem Ornament der Bleiverglasung wird außerdem ein Muster aus Zellen gegenüber gestellt, das typisch für das Werk des Berliner Malers ist. Da die Zahl "Neun" sowohl in der Mythologie als auch in der Religion einen großen Bedeutungsgehalt aufweist und sprachlich auf den Ursprung von "neu" zurückgeht, lassen die Bilder der Serie "Sankt Mauritius" vielfältige Deutungen zu.

Die Vernissage der von Lindenhof-Inhaber Dimitrios Kipouros und Kurator Jürgen Kramm organisierten Ausstellung beginnt morgen um 15 Uhr und dauert bis 18 Uhr. Die Arbeiten sind bis zum 15. Januar während der Öffnungszeiten des Restaurants zu betrachten. Heinze ist in Duisburg geboren. Er studierte zunächst Architektur in Essen und später Kunst in Düsseldorf. Seit 1997 lebt und arbeitet der 52-Jährige in der Bundeshauptstadt. Inzwischen hat er mehr als 150 Ausstellungen bestückt — unter anderem im Wilhelm-Lehmbruck-Museum und in der Mercatorhalle Duisburg, Potsdam-Museum, Kunstraum Medici in Solothurn, Kulturhaus Wittenberg und im Felix-Nussbaum-Museum in Osnabrück.

Nach eigener Beschreibung von Manfred Heinze changieren die malerischen Arbeiten zwischen all-over und sehr reduzierten Kompositionen. "Ich verfolge mit den konzeptuellen Arbeiten meiner wichtigsten Werkgruppe ,Zellen' die ornamentale Besetzung einer Fläche (Bildträger) oder die Damaszierung (Füllung) einer flächigen Form", erklärt er.

Kipouros und Kramm laden für morgen zur dritten Ausstellung in die noch junge Kunstgalerie Lindenhof ein. Zuvor haben dort Kramm selbst und die Düsseldorfer Bildhauerin Ingeborg Obrez-Schmidt eine Auswahl ihrer künstlerischen Werke einem interessierten Publikum gezeigt.

(RP)
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