Meerbusch Park-Ärger vor der Klinik

Meerbusch · Anlieger der Therapieklinik ärgern sich über Krankenhausbesucher, die die Nachbarstraßen zuparken, um Parkgebühren zu sparen. Sie fürchten, dass die geplante Klinikerweiterung die Lage noch verschärfen wird.

 Einige Besucher versuchen den kostenpflichtigen Klinik-Parkplatz zu vermeiden. Anwohner Heinz-Hubert Hüttges auf der Strümper Straße vor einem Auto aus dem Kreis Kleve. Im Bordstein wuchert derweil das Grün.

Einige Besucher versuchen den kostenpflichtigen Klinik-Parkplatz zu vermeiden. Anwohner Heinz-Hubert Hüttges auf der Strümper Straße vor einem Auto aus dem Kreis Kleve. Im Bordstein wuchert derweil das Grün.

Foto: Dackweiler

Auf den Straßen vor der St.-Mauritius-Therapieklinik in Osterath trifft man ein buntes Sammelsurium von Autokennzeichen an: Fahrer aus Düsseldorf, Köln oder auch dem Kreis Kleve stellen ihre Wagen auf der Strümper Straße und in den umliegenden Wohngebieten ab. Für Anwohner wie Heinz-Hubert Hüttges oft ein Ärgernis: "Ständig ist dort alles zugeparkt", ärgert sich der Einzelhandelskaufmann. Der 60-Jährige fürchtet, dass sich die Situation bald noch verschärfen wird: Denn die Klinik plant einen 16,5 Millionen Euro teuren Ausbau. Mehr Patienten – das heißt für Hüttges auch mehr Verkehr, der in diesem Teil von Osterath Parkplätze sucht.

Eigentlich dürfte es das Problem gar nicht geben, denn die Klinik hat direkt vor dem Gebäude einen Parkplatz mit 205 Stellflächen. Doch der wird nach einer halben Stunde Parkdauer gebührenpflichtig und kostet dann einen Euro pro Stunde. Klinik-Pressesprecher Martin Schicht erkläutert, dass man die Schranke am Parkplatz 2004/05 auf Drängen der Feuerwehr angebracht habe. Die Wehr habe verhindern wollen, dass Wildparker im Notfall Löscharbeiten behindern. "Und der Betrieb der Schranke muss finanziert werden", so Schicht. "Pro Patient sind 0,7 Parkplätze vorgeschrieben", sagt Schicht. Der Sprecher weist darauf hin, dass Mitarbeiter Sonderkonditionen bekommen: Sie dürfen bereits für zehn Cent pro Stunde dort parken. "Speziell ermäßigte Parktarife gibt es auch für Angehörige, deren Anwesenheit beim Patienten medizinisch erforderlich ist", teilt die Klinik auf ihrer Homepage mit. Inwieweit der Klinik-Parkplatz wegen des Neubaus erneut erweitert werden muss, konnte Schicht zunächst noch nicht sagen.

"Das würde auch nicht helfen", meint Anwohner Hüttges. "Wenn bei uns alles zugeparkt ist, ist der kostenpflichtige Parkplatz doch oft halb leer". Die nächsten Straßen (Thomas-Mann-Straße, Am Sportplatz) sind Anliegerstraße. Auswärtige Autofahrer, die dort stehen, riskieren streng genommen ein Knöllchen, wenn sie kein "Anliegen" vorweisen können. Hüttges sieht noch ein weiteres Problem: Durch die hohe Auslastung des Rands der Strümper Straße (neben der Haltestelle Therapieklinik, Parken ist dort legal) haben sich in den Rinnsteinen Gräser angesiedelt. Langsam wuchert der Bordstein zu. Die städtischen Reinigungsfahrzeuge kämen dort wegen der Parker nicht hin. Die Stadt will Hüttges dabei gar nicht kritisieren. Immerhin habe die Kommune auf seine Anregung hin durch Kontrollen dafür gesorgt, dass der Grüne Weg nicht mehr zugeparkt werde.

Hüttges Vortschlag: "Die Klinik sollte ihren großen Parkplatz Besuchern und Personal wieder kostenfrei anbieten" – das würde seiner Ansicht nach den Parkdruck auf die umliegenden Straßen deutlich abschwächen. Dann würde wohl auch der Anbau von den Nachbarn akzeptiert werden, meint Hüttges.

(RP/ac)
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