Meerbusch Pfarrvikar Schagen verlässt Meerbusch

Meerbusch · Pfarrvikar Hermann-Josef Schagen wird die Hildegundis-Pfarre zum 1. Juli verlassen. Seit Zusammenlegung der sechs Pfarrgemeinden arbeitete der 57-Jährige unter Leitung von Pfarrer Norbert Viertel. Schagen hat im Gottesdienst der Franziskus-Gemeinde einen Brief verlesen lassen. Darin gab er an, dass er bis zu seinem Ruhestand 2020 eine Gemeinde finden will, die für ihn zur Heimat werden könne. Dahinter ständen "lebensgeschichtliche Gründe". Für die Pfarrei ist das ein harter Schlag. "Es tut mir außerordentlich Leid", sagt Pfarrer Viertel. In Schagen habe er "einen guten und loyalen Mitbruder gehabt". Schagen kam vor zwölf Jahren als Pfarrer nach Strümp.

 Pfarrvikar Hermann-Josef Schagen ist beliebt in Meerbusch.

Pfarrvikar Hermann-Josef Schagen ist beliebt in Meerbusch.

Foto: UD

Als Pfarradministrator kümmerte er sich auch um Bösinghoven. Vor knapp zehn Jahren erlitt Schagen einen Schlaganfall, von dem er sich so weit erholen konnte, dass er der neu gegründeten Pfarrei Hildegundis von Meer später als Pfarrvikar zur Verfügung stand. Hochzeiten, Beerdigungen, Trauergespräche, Messen – und Karnevalsveranstaltungen – brachten ihn den Menschen nahe. "Er war in Freud und Leid bei ihnen", sagt Pfarrer Viertel.

Viertel habe bereits beim Bistum um einen Ersatz gebeten. "Es ist aber kein Nachfolger in Aussicht", so Viertel. Mit Pater Matthäus und Pater Simon hat der Leiter der Pfarrei noch zwei Unterstützer. Langfristig müsse er sich darauf einstellen, dass ihm nur noch eine Person zur Seite stehe. "Das fordert noch mehr Solidarität", so Viertel. Die Sorge des Wegfalls von weiteren Gottesdiensten ist bei den Gemeindemitgliedern groß. "Wir haben aktuell zwei Sonntagsgottesdienste bei uns", sagt Elisabeth Jatzkowski aus Bösinghoven. Das Vorstandsmitglied der katholischen Frauengemeinschaft kfD habe nun "Angst, wie es weitergeht". Schon die aktuelle Gottesdienstanzahl würde der Jugendarbeit schaden.

Auch Wilma Boldt aus Strümp ist in Sorge. "Wir waren überrascht und wissen jetzt erstmal nicht, wie es weitergehen wird", sagt die Strümper KfD-Vorsitzende. "Von uns Frauen werden einige sehr traurig sein", sagt Wilma Boldt. "Im Leben gibt es aber immer Veränderungen, und wir können ihn verstehen."

(RP)
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