Meerbusch Positive Energiebilanz

Meerbusch · Die Stadt hat ihren Energiebericht vorgelegt und zieht eine positive Bilanz. Statt der bis zum Jahr 2020 geforderten Reduzierung der CO2-Emmissionen von 40 hat sie bereits 60 Prozent eingespart. Das gilt für städtische Gebäude.

Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß deutschlandweit um 40 Prozent gesenkt werden. So lautet die Selbstverpflichtung der Bundesrepublik. Die Zahl ist auf das Jahr 1990 bezogen. Die Stadtverwaltung Meerbusch hat ihren CO2-Ausstoß für die städtischen Hochbauten bereits jetzt auf um 60 Prozent gesenkt.

Das entspricht einer Menge von 1770 Tonnen. "Wir wollen Vorreiter sein", sagt Claus Klein, Leiter der Abteilung Immobilien. Er präsentierte den Mitgliedern des Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschusses den Umweltbericht.

Klein ist für öffentliche Gebäude zuständig. Und die haben in seinen Augen Vorbildfunktion. "Um die CO2-Belastung zu senken, müssen jedoch alle mitziehen", sagt der Referent. Der öffentliche Nahverkehr sei da genauso wichtig wie das Engagement der Bürger, so Klein. Er präsentierte im Einzelnen die Entwicklung von Energieverbrauch und Kosten.

Der Heizkostenverbrauch konnte für den Zeitraum von 2006 bis 2010 um 14 Prozent gesenkt werden. Trotz der ausgedehnten Nutzungszeiten in den Schulen durch den Ganztag sei der Energieverbrauch gesenkt worden. Als günstig für die CO2-Bilanz habe sich dabei der Bau der beiden Holzpelletanlagen gezeigt. "Pellets sind günstiger als Gas", beschreibt Klein die Sparüberlegungen der Kommune.

Der Stromverbrauch ist gegenüber dem Vorjahr etwa um 3,5 Prozent gesunken, die Kosten sind in etwa konstant geblieben, berichtet Klein. "Die Stadt Meerbusch kauft Strom an der Börse", so Klein. "Wir warten auf günstige Kurse und hoffen auf den Zuschlag." Bislang erfolgreich.

Bis zum Jahr 2012 ist der Bezug von Strom für die Kommune gesichert. Der günstige Preis an der Börse allein sei jedoch nur ein Teil. Kosten für Steuer, für das ,Erneuerbare Energie-Gesetz' und die Kosten für das Stromnetz kämen hinzu. Deshalb habe die Stadt mit 600 000 Euro etwas mehr ausgegeben als in den Vorjahren.

Den Wasserverbrauch hat die Stadt um 47 Prozent gegenüber dem Jahreshöchstverbrauch im Jahr 1993 gesenkt. "Das haben wir durch stärkere Kontrollen und moderne Einbauten in den öffentlichen Gebäuden erreicht", so Klein. Tropfende Duschen, Wasserhähne und anderes seien ausgetauscht worden. In der Bilanz sei der CO2-Ausstoß von 4500 Tonnen im Jahr 2004 auf 2700 Tonnen im Jahr 2010 gesunken.

Bei der Politik kam der Bericht gut an. Werner Damblon, CDU-Fraktions-Chef, bezeichnet ihn als gute Grundlage für weiteres Arbeiten. Jürgen Peters von Bündnis 90/Die Grünen regte an, eine Stelle für Energieberatung zu schaffen. Denn es würde nicht ausreichen, nur städtische Gebäude energieeffizient zu betreiben.

Die würden nur zwei Prozent der gesamten Belastung ausmachen. Man müsse auch die Bürger einbeziehen. Dafür wäre eine Energieberatung sinnvoll.

Darüber hinaus soll im nächsten Umweltausschuss (13. Juli) darüber beraten werden, ob die Stadt selbst Energie erzeugen soll und zu welchen Konditionen welche Qualität von Öko-Strom eingekauft wird.

(RP)
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