Meerbusch Prinz Charles, Ozzy Osbourne und Meerbuschs Einzelhändler

Meerbusch · 412 Millionen Euro geben die Meerbuscher pro Jahr im Einzelhandel aus – allerdings nicht mal die Hälfte davon in Meerbusch. Rund 50 Meerbuscher Einzelhändler wollen das ändern.

 Wirtschaftsförderin Heike Reiß, Referent Hans-Rainer Glaeser und die Vorsitzenden der Werbegemeinschaften: Veronika Hoppe-Naundorf, Markus Kitz und Andreas Galonska.

Wirtschaftsförderin Heike Reiß, Referent Hans-Rainer Glaeser und die Vorsitzenden der Werbegemeinschaften: Veronika Hoppe-Naundorf, Markus Kitz und Andreas Galonska.

Foto: Ulli Dackweiler

412 Millionen Euro geben die Meerbuscher pro Jahr im Einzelhandel aus — allerdings nicht mal die Hälfte davon in Meerbusch. Rund 50 Meerbuscher Einzelhändler wollen das ändern.

Sie kamen am Montagabend zur Veranstaltung "Treffpunkt Wirtschaft", zu der Wirtschaftsförderung und die drei Werbegemeinschaften in die Stadtbücherei eingeladen hatten.

"Trends und Basics für gute Geschäfte in Meerbusch", hieß das Thema des Strümper Einzelhandels-Unternehmensberaters Hans-Rainer Glaeser. Der rüttelte erst mal das Publikum wach: "Das Internet, die böse Konkurrenz in Düsseldorf, das Wetter — Sie werden immer Gründe finden, warum Ihr Geschäft nicht läuft", erklärte er. Wichtig sei, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. "Das Kundenbeziehungsmanagement wird zum Überlebensfaktor."

Freilich: Seine Zielgruppen genau zu kennen, sei heute nicht mehr so leicht wie vor 20, 30 Jahren, räumte Glaeser ein — und machte das an einem einleuchtenden Beispiel deutlich: "Da gibt's die Gruppe der beruflich erfolgreichen Männer, Jahrgang 1948, zwei Kinder, mögen Hunde, machen gerne Urlaub in den Alpen." Dieselbe Zielgruppe? Mitnichten — alle Fakten treffen sowohl auf Prinz Charles wie auch auf den britischen Rocksänger Ozzy Osbourne zu.

Den Meerbuscher Einzelhändlern sollten nicht versuchen, über den Preis Kunden zu gewinnen, riet er. "Es wird Ihnen nicht gelingen, Preisführer zu werden." Aber die Kunden kauften gern dort ein, wo ihnen die Ware preis-wert erscheine. "Kunden kaufen drei Dinge: einen Artikel, eine Problemlösung, gute Gefühle." Nicht nur große Konzerne könnten eine Marke sein, auch lokale Größen. "Denken Sie an Bücher und Düsseldorf — wer fällt Ihnen da ein?" Unisono kam die Antwort: "Stern-Verlag." Glaeser forderte die Händler auf: "Stellen Sie sich die Frage: Wofür stehen Sie vor Ort? Machen Sie den Einkauf zum Erlebnis. Wecken Sie Begeisterung. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter." Und einheitliche Öffnungszeiten? "Ja, die wären sinnvoll, wenn sie machbar sind", so der Experte. "Vor allem abends sind einheitliche Schlusszeiten wichtig."

(mrö)
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