Meerbusch Rat: breite Mehrheit für neues Stück Kreisstraße

Meerbusch · Der Stadtrat folgt dem Votum des Planungsausschusses: Mit breiter Mehrheit der Stimmen von CDU, Grünen und SPD hat der Rat für den Lückenschluss der Kreisstraße 9n (K9n) zwischen Strümp und Osterath-Bovert gestimmt. FDP, UWG und Zentrum votierten dagegen. Zum Ausgleich für den Neubau von zwei Kilometern Kreisstraße sollen Flächen von etwa einem Hektar in der Nähe der neuen Straße renaturiert werden – doppelt so viel wie gesetzlich nötig wäre.

 Die K9n soll auch das Neubaugebiet Strümper Busch erschließen.

Die K9n soll auch das Neubaugebiet Strümper Busch erschließen.

Foto: UD

Der Stadtrat folgt dem Votum des Planungsausschusses: Mit breiter Mehrheit der Stimmen von CDU, Grünen und SPD hat der Rat für den Lückenschluss der Kreisstraße 9n (K9n) zwischen Strümp und Osterath-Bovert gestimmt. FDP, UWG und Zentrum votierten dagegen. Zum Ausgleich für den Neubau von zwei Kilometern Kreisstraße sollen Flächen von etwa einem Hektar in der Nähe der neuen Straße renaturiert werden — doppelt so viel wie gesetzlich nötig wäre.

Die Straßenbaugegner halten die acht Millionen Euro teure Trasse (zahlen soll der Kreis) durch Felder und ein Eichenwäldchen für überflüssig und schädlich. "Die K9n wird überhaupt nicht gebraucht", meint FDP-Ratsherr Klaus Rettig. Für die im nördlichen Abschnitt (Strümp) vorhergesagten 2000 Autofahrten pro Tag reichten die vorhandenen Straßen aus. Im südlichen Bereich (Bovert) gebe es überhaupt keinen Bedarf für die Strecke. Die Boverter Anwohner hätten am Ende die Autobahn 57, die K9n in Hochlage (sie überquert auf einer Rampe die K-Bahn-Gleise), und eine geplante Neubebauung am Ivangsweg "direkt vor der Nase" — mit der entsprechenden Belastung durch Lärm und Schadstoffe.

CDU-Fraktionschef Werner Damblon entgegnete, dass die K9n Meerbusch "in jeder Hinsicht nach vorne bringt". Die Straße, die Bauhof, Gewerbegebiet Bundenrott und Neubaugebiet Strümper Busch erschließen soll, vermeide Umwegverkehr. Dadurch und durch die weit über die Forderungen des Gutachters hinausgehenden ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sei das Projekt praktizierter Umweltschutz. Befürchtungen von Naturschützern, die Straße werde auch gebaut, um dem Lkw-Verkehr die Route zwischen Krefelder Hafen und A57 zu erleichtern, hält Damblon für Unfug. Die CDU werde "frohen Herzens" für die K9n stimmen.

Die Sozialdemokraten zeigten sich "fest überzeugt, dass die Straße Nutzen bringt. Der Verkehr in Strümp wird besser verteilt", so SPD-Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes. Von der K9n gehe auch keine Bedrohung für Kinder auf dem Schulweg zum Meerbusch-Gymnasium aus. Der Beschluss sei "gut und richtig".

Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters unterstrich, dass die Grünen keine begeisterten Anhänger der Straße seien. Nur zurückhaltend und mit den Ausgleichsmaßnahmen habe man das Projekt akzeptiert. Außerdem sollten Lärm und Schadstoffbelastung durch die A57 begrenzt werden. Dazu regten die Grünen eine Intervention bei der Bezirksregierung an.

Der BUND sammelt auf der Internetseite www.k9n-nein.de und vor Supermärkten Unterschriften gegen die Kreisstraße. Bis gestern hatten 524 Bürger unterschrieben.

(RP)
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