Meerbusch Ratsdebatte um Chef von Stadtsportverband

Meerbusch · Der Aufruf des Stadtsportverband-Vorsitzenden und CDU-Ratsherrn Mike Kunze an die Meerbuscher Sportvereine, sich am Bürgerbegehren zum Erhalt der Barbara-Gerretz-Schule zu beteiligen, hat zu einer heftigen Debatte im Stadtrat geführt. Kunze hatte, wie unsere Zeitung exklusiv berichtete, in einer E-Mail an die Vereine erklärt, ihm gehe es bei seinem Aufruf lediglich um eine Lösung für die Turnhalle, wenn die Schule spätestens im Jahr 2016 ausgelaufen sei.

Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) stellte klar, dass die Verwaltung längst eine Lösung definitiv zugesagt habe. Derzeit werde noch geprüft, ob die Turnhalle auch nach der Schulschließung weiter von den Sportvereinen genutzt werden könne oder ob es für sie eine Alternative gebe. Kunze hatte in seiner E-Mail an die Sportvereine geschrieben, dass es keine definitive Zusage zu einer Lösung gebe.

Für seinen Aufruf an die Sportvereine erntete der CDU-Ratsherr scharfe Kritik aus den Reihen von SPD, FDP und Grünen. "Was Herr Kunze da gemacht hat, finde ich indiskutabel", erklärte Jürgen Peters, Fraktionschef der Grünen. "Mit der Aktion hat er einen Ratsbeschluss unterlaufen." Unzulässigerweise habe Kunze die Barbara-Gerretz-Schule als Vehikel für eine ganz andere Sache benutzt.

Ilse Niederdellmann, Vorsitzende der SPD-Fraktion, beklagte Kunzes Ämterhäufung. Als CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Stadtsportverbandes solle er seine Rollen besser auseinanderhalten. "Wenn sich die Funktionen nicht klar trennen lassen, dann muss ich mich vertreten lassen."

Kunze erklärte in der Sitzung, er habe lediglich als ausführendes Organ die Beschlüsse der Gremien des Stadtsportverbandes umgesetzt. Bei seinem Aufruf sei es nur um die Turnhalle gegangen, nicht um die Schule.

(RP)
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