Meerbusch Raupen-Alarm: Stadt besprüht vorsorglich 100 Eichen

Meerbusch · Ihre Haare enthalten ein Eiweißgift. Wer sie berührt oder einatmet, muss mit verschiedene Krankheitssymptomen wie Hautirritationen oder Störungen der Atemwege rechnen. Üblicherweise treten die Raupen des Eichenprozessionsspinners von Anfang Juni an in Scharen auf, machen sich über die jungen Triebe von Eichen her. Deshalb besprüht die Stadt Meerbusch jetzt 100 Eichen.

Eichenprozessionsspinner - Definition und Ausbreitung
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Das ist der Eichenprozessionsspinner

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Foto: Patrick Pleul/ZB/dpa/Patrick Pleul

Dazu wird ein von der Stadt beauftragtes Fachunternehmen in diesen Tagen die Eichen mit einem auf biologischer Basis aufgebauten, für den Menschen ungefährlichen Bekämpfungsmittel besprühen. "Eingesetzt wird das Mittel ausschließlich in belebten öffentlichen Bereichen wie Schulhöfen, Parkanlagen, an Spielplätzen oder Radwegen", erklärte Stadtsprecher Michael Gorgs.

Arbeiten werden die Schädlingsbekämpfer unter anderem an der Eichenallee Am Eisenbrand und im Hallenbadpark in Büderich, am Park-und-Ride-Platz Haus Meer, an den eichengesäumten Wegen zum Meerbusch-Gymnasium in Strümp und am Sportplatz an der Nierster Straße in Lank. "Wir wollen sicherstellen, dass die Population spürbar eingedämmt wird. Deshalb greifen unsere Grünfachleute frühzeitig ein", so Gorgs. Grund zur Besorgnis bestehe nicht.

In den vergangenen Jahren sich der Eichenprozessionsspinner (Thaumatopoea processiona Linnaeus) deutlich stärler in Europa verbreitet. Die Raupen halten sich bevorzugt auf Eichen auf. Die Eigelege finden sich an kleinen Ästen in der Baumkrone und sind so gut getarnt, dass sie vom Boden aus praktisch nicht entdeckt werden können. Anfang Mai schlüpfen die Larven gleichzeitig mit dem Austreiben der Blätter. Den Namen Prozessionsspinner verdanken die Tiere ihrer Gewohnheit, in der Nacht aus ihren Nestern in die Baumkrone zu "prozessieren" um sich dort von den Blättern zu ernähren. Am Morgen kehren sie im "Gänsemarsch" wieder in ihre Behausung zurück. Nach dem letzten Larvenstadium verpuppen sich die Insekten und verlassen das Nest im Juli als unscheinbare, graubraune Motten.

Ab der dritten Raupengeneration dieses Kleinschmetterlings bilden die Tiere ihre Gifthaare (so genannte Setae) aus.

(RP/url)
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