Meerbusch Rheinbahn will pünktlicher werden

Meerbusch · Mit dem neuen Winterfahrplan werden deshalb die Touren der Buslinie 830 um bis zu fünf Minuten verlängert.

Meerbusch: Rheinbahn will pünktlicher werden
Foto: Janicki, Dietrich

Wer zu Stoßzeiten mit der Buslinie 830 unterwegs ist, muss sich häufiger über Verspätungen ärgern. Das soll spätestens ab dem Winterfahrplan der Rheinbahn, der am 6. Januar in Kraft tritt, weitestgehend vorbei sein. Im Gespräch mit der SPD Büderich kündigte Helmuth Höhn, Leiter Verkehrswirtschaft bei der Rheinbahn, jetzt an, dass der Zeitplan der Linie 830 (Meerbusch-Lank — Neuss-Stadthalle) überarbeitet werden soll. Bestehende Baustellen und häufige Staus sollen in dem Winterfahrplan berücksichtigt werden. "Bis zu fünf Minuten werden aufgeschlagen", bestätigte Höhn gestern auf Nachfrage. "Wir hoffen, dass wir somit das Problem in den Griff bekommen."

Vor allem die Fahrten der Linie bei hoher Verkehrsdichte bekommen einen größeren zeitlichen Puffer. Als Konsequenz dieser Anpassung werden für den Winterfahrplan auch die Zeiten der Linien 831 (Krefeld — Haus Meer) und 839 (Haus Meer — Ilverich — Haus Meer) angepasst, um Anschlüsse sicherzustellen. Bei den Stadtbahnlinien sind Anpassungen wie bei der Linie 830 nicht nötig, da sie aufgrund ihrer eigenen Gleisstrecke kaum von äußeren Einflüssen beeinflusst werden.

Neben den Faktoren Baustellen und Staus können auch Ampelschaltungen die Pünktlichkeit von Bussen beeinflussen. Um die Fahrplanzeiten einhalten zu können, müssten auch die Ampelschaltungen in Büderich neu an dem Verkehrsaufkommen ausgerichtet werden, fordert Höhn. Dies sei die Aufgabe der Stadt Meerbusch. Wolfgang Trapp, der zuständige Fachbereichsleiter Straßen und Kanäle, erteilt diesem Vorhaben aus verschiedenen Gründen eine Absage. Zum einen sei eine Anpassung der Ampelschaltung aus wirtschaftlichen Gründen nicht umsetzbar. "Mindestens 100 000 Euro" würde voraussichtlich eine Anpassung der 13 Signalanlagen kosten. Die Kosten sind deshalb so hoch, da als Datengrundlage für eine Umstellung zuerst der Verkehr gezählt und diese Daten anschließend ausgewertet werden müsse. Zum anderen sei nicht klar, ob eine entsprechende Einstellung an den alten Anlagen möglich sei. Auch sei nicht erwiesen, dass eine Umstellung wirklich die Pünktlichkeit der Linie 830 verbessern würde, so der Fachbereichsleiter. "Es ist ein kompliziertes Verfahren", sagte Trapp.

Auch die Fahrplan-Anpassung bei der Rheinbahn sei jedes Mal mit großem Aufwand verbunden, sagt Helmuth Höhn. Bei dem Verkehrsunternehmen beschäftigt sich mit diesem Fachgebiet Betriebsplaner Ronald Geiling in Düsseldorf. Der 32-Jährige greift dafür auf ein Betriebsleitsystem zurück, das jedes Fahrzeug automatisch mit seiner Position und eine etwaige Verspätung meldet. Daraus entsteht eine Statistik, die Aufschluss über Pünktlichkeit und Fahrzeiten gib. "Auffällige Linien werden von uns gezielt untersucht", sagte Ronald Geiling. Entscheidend für Verspätungen sei ein Mix aus den Faktoren Individualverkehr, Baustellen, Fahrgastzahlen und eben den Ampelsteuerungen. Aus der Sicht des Betriebsplaners seien Ampelschaltungen ideal, die so auf Busse zugeschnitten sind, dass diese nur an den Haltestellen halten müssen.

Auch Beschwerden sind für die Rheinbahn wichtige Anhaltspunkte. Kommt es auf einer Linie zu ungewöhnlich langen Verspätungen, können Kunden zum Beispiel über die Internetseite des Unternehmens eine Nachricht mit Uhrzeit, Linie und Dauer der Verspätung abgeben. Auch diese Informationen würden helfen, Schwachstellen zu erkennen und zu verbessern, erklärte Helmuth Höhn.

(RP)
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