Meerbusch Schließung: Zentrum verlangt Aufschub

Meerbusch · "Für mich ist die Schließung der Barbara-Gerretz-Schule in Osterath aus mehreren Gründen noch nicht entscheidungsreif", erklärte Ratsherr Wolfgang Müller (Zentrum) aus Büderich. Der interne Arbeitskreis tage zwar schon seit Mai vergangenen Jahres, die betroffenen Eltern hingegen seien viel zu spät und viel zu kurz eingebunden und sozusagen vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

Meerbusch: Schließung: Zentrum verlangt Aufschub
Foto: Dackweiler

Müller fordert, als Erstes zu klären, was mit dem Gebäude nach Auszug der Schule passieren solle. "Falls das Gebäude von der Kommune erhalten werden sollte, müsste es über kurz oder lang saniert werden.

"Aus pädagogischen Gründen bin ich für kleinere Klassen"

Egal, ob das Gebäude durch die Verwaltung genutzt oder weitervermietet werde. Sollte das ganze Objekt mit Grundstück verkauft werden, wird der Bietinteressent sicherlich den Investitionsstau von 800 000 Euro in Abzug bringen wollen. "Was den Sanierungsstau anbelangt, hat in meinen Augen die Politik über Jahre versagt und viele städtische Gebäude nicht instand gehalten und sich viel lieber Profil-Neubauten gegönnt", sagte Müller. Er glaubt, dass Eltern und Kinder jetzt ausbaden sollen, was die Stadt verbockt habe. Da komme der Verwaltung und der Politik die demografische Entwicklung offenbar gerade recht.

"Aus pädagogischen Gründen bin ich für kleinere Klassen, weil sich das Lehrpersonal intensiver mit jedem Schüler beschäftigen kann, was sich schließlich auch auf die Lehrqualität positiv auswirkt", erklärt der Ratsherr. Notfalls plädiere er für zwei Züge mit einem Minimum von je 15 Schülern.

Eine andere Möglichkeit sehe der Ratsherr noch, indem die Städtische Eichendorffschule als eine katholische Konfessionsschule auftrete. Auch die Gelegenheit, in der Barbara-Gerretz-Schule eine Sekundarschule anzubieten und einzurichten, sieht Müller als Alternative. Er halte zum jetzigen Zeitpunkt eine Entscheidung über die Schließung der Grundschule für verfrüht und plädiere für einen Aufschub von mindestens drei Jahren.

(RP)
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