Meerbusch Schüler aus Lille zu Gast in Meerbusch

Meerbusch · 32 Austauschschüler aus dem Norden Frankreichs bleiben für vier Tage in der Stadt. 32 Schüler des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums kümmern sich als Paten um die Sechstklässler — und freuen sich auf die neue Erfahrung

Noch bevor sich die Türen des Reisebusses öffnen, haben die versammelten Schüler des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums eine Gasse für die Ankömmlinge gebildet. Als diese aussteigen, jubeln sie freudig und applaudieren. 32 Austauschschüler aus Lille haben endlich ihr Ziel Meerbusch erreicht und können bis Freitagfrüh die neue Umgebung erkunden.

"Wir machen diesen Austausch jedes Jahr", sagt Lehrerin Miriam Petzold. "Er ist für die A-Klasse konzipiert, die ab der 5. Klasse Französisch-Unterricht hat. Es dient dem interkulturellen Austausch und dazu, Sprache lebendig zu machen." Ihre Klasse 6a ist diesmal am Austausch beteiligt. Daher behält sie zusammen mit den drei mitgereisten Lehrkräften aus Lille den Überblick, während die deutschen und französischen Schüler munter umherlaufen und sich langsam kennenlernen.

Jeder der 32 Meerbuscher Gymnasiasten ist Pate für einen der französischen Schüler. Marcella Evers kümmert sich beispielsweise um Salome Lepretre. Lange suchen mussten sie sich trotz des Getümmels auf dem Fouesnantplatz nicht. "Wir haben vorher Steckbriefe von den Schülern bekommen", sagt Marcella. Etwas aufgeregt ist sie schon und steht noch etwas schüchtern neben Salome. Doch sie freut sich auf die kommenden Tage. "Es ist schön, andere Leute kennenzulernen." Die Gäste aus Frankreich sowie ihre Paten werden Ausflüge nach Solingen zur Schloss Burg, nach Krefeld und zum Kölner Dom machen. Darauf freuen sich alle. "Diese Begegnung motiviert die Schüler enorm. Sie haben im Vorfeld schon gesagt, dass sie sich, wenn es mit Deutsch und Französisch nicht klappt, eben mit Händen und Füßen verständigen werden", sagt Petzold.

Auch Lukas Schulz freut sich schon auf spannende Tage als Pate von Nicolas Desreumaux. "Ich finde, dieser Austausch macht einfach Spaß", sagt Lukas. Da die französischen Schüler auch bei den Paten wohnen werden, ist der Kontakt besonders eng. "Meine Eltern hatten nichts dagegen. Er wird auch in meinem Zimmer schlafen", sagt Lukas.

Marion Thuillier versteht sich mit ihrer Patin Theresa Polley sofort gut. Die ist zwar noch etwas nervös, aber auch gespannt auf die Erfahrung. "Ich finde es gut, mit einer Französin diese Sprache zu sprechen. Dadurch kann ich meine Aussprache verbessern", sagt Theresa, die am Französisch-Unterricht besonders viel Spaß hat. Nur lernen für Klassenarbeiten mag sie nicht so gerne.

Nachdem jeder Austauschschüler seinen Koffer oder seine Reisetasche gefunden hat, marschiert der große Trupp los Richtung Schulgebäude. "Heute stehen erst einmal die Begrüßung und das Kennenlernen auf dem Programm", sagt Petzold. Wie die Lehrerin erklärt, geht es bei dem jährlich stattfindenden Austausch nicht nur um Sprachförderung und kulturellen Austausch. "Da sind auch Freundschaften draus entstanden", sagt sie.

(RP/rl)
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