Meerbusch Schulpläne: CDU uneins

Meerbusch · Bei der Mitgliederversammlung der CDU, in der Dezernentin Angelika-Mielke-Westerlage die Planung einer Gemeinschaftsschule präsentierte, zeigten sich die Parteifreunde nicht einig. Viele bangen um das Gymnasium.

 Ratsherr Uwe Wehrspohn denkt an eine zweite Gesamtschule.

Ratsherr Uwe Wehrspohn denkt an eine zweite Gesamtschule.

Foto: Archiv

"Wahrscheinlich sind wir jetzt alle erst einmal erschlagen", sagte CDU-Chef Carsten Herlitz nach dem Vortrag der Verwaltung, aufgrund der schlechten Anmeldezahlen eine Gemeinschaftsschule aus Haupt- und Realschule zu gründen. Bei der öffentlichen CDU-Mitgliederversammlung stellte Sozial- und Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage die Situation in der Meerbuscher Schullandschaft vor. Über 50 Christdemokraten diskutierten

Dabei stellte Carsten Herlitz bereits anfangs fest: "Wir können es uns nicht leisten, das Schulsystem in Meerbusch so zu belassen, wie es ist. Das Rad der Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen." Die Meinungen innerhalb der Meerbusch-CDU gingen bei dem Thema aber weit auseinander. Während einige unbedingt an dem alten Schulsystem festhalten wollen, waren andere dafür, den Vorschlag der Verwaltung zur Gründung einer Gemeinschaftsschule anzunehmen.

Ersteren musste Angelika Mielke den Wind aus den Segeln nehmen — die Meerbuscher Schullandschaft wird sich unausweichlich verändern. Ratsherr Mike Kunze zweifelte trotzdem an der neuen Schulform mit Abituroption. "Wahrscheinlich wird man Zehntklässler an der neuen Schulform vom Lernstand nicht dort hinbekommen, wo normale Gymnasiasten in der zehnten Klasse stehen."

Ratsherr Uwe Wehrspohn sah neben der Gründung einer Gemeinschaftsschule noch eine weitere Option. "Man könnte eins unserer Gymnasien nehmen und daraus eine zweite Gesamtschule machen", so Wehrsporn. Generell befürchteten viele CDU-Mitglieder, dass eine Gemeinschaftsschule, die die Option zum Abitur anbiete, zur Konkurrenz für Gymnasien werden könnte. Weiter gaben sich einige Christdemokraten besorgt, dass es zukünftig einfach nicht mehr zu einer äußeren Differenzierung von Schülern komme, dafür aber innerhalb der neuen Schulform.

Der Kooperationspartner (Grüne) vertreten durch Jürgen Peters warb für die Form der Gemeinschaftsschule und gab zu bedenken: "Wir sollten auch sehen, dass wir aktuell rund 200 Meerbuscher Kinder haben, die ihre Wunschschule nicht bekommen."

Rund 100 Kinder werden jährlich alleine von der Maria-Montessori-Gesamtschule abgewiesen. Der Wunsch nach einer Schulform mit Abituroption sei bei Eltern groß. CDU-Fraktionschef Werner Damblon freute sich über die eifrige Diskussion innerhalb seiner Partei, mahnte aber gleichzeitig, dass die Zeit dränge. "Wir müssen uns den Gegebenheiten anpassen, ohne unseren Leitfaden zu verlieren. Und wir müssen uns bis Ende Oktober entscheiden."

(RP)
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