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Meerbusch "Schummelei mit Daten"

Meerbusch · Der Verein Bürger gegen Fluglärm kritisiert die Methoden und Zahlen zur Berechnung der neuen Lärmschutzzonen. Die Prognosen für das Jahr 2017 haben angeblich eine Verkleinerung der Zonen zur Folge.

Der Flughafen Düsseldorf geht gerne mit Erfolgsmeldungen an die Öffentlichkeit: neue Flugverbindungen, Zuwachs bei den Passagieren, Rekordergebnisse. Wenn's um Datenmaterial für die Berechnung der Lärmschutzzonen gehe, breche nach Meinung des Vereins Bürger gegen Fluglärm offenbar die große Zurückhaltung aus.

Dann rücke der Flughafen Düsseldorf in Größe und Bedeutung hinter den Provinzairport Münster/Osnabrück zurück und lege Zahlen vor, die kleiner seien als zum Beispiel im Planfeststellungsbeschluss für Münster/Osnabrück festgelegt. "Leidtragende dieser Schummelei sind Hunderttausende von Fluglärm betroffene Anwohner, denen die wiederholten Rechenfehler den zustehenden Lärmschutz und die Gesundheit rauben", erklärt der Vereinsvorsitzende Christoph Lange aus Osterath in einer Pressemitteilung.

Der Hintergrund dieser Kritik besteht darin, dass nach dem 2007 verabschiedeten Fluglärmgesetz neue Lärmschutzzonen ausgewiesen werden müssen. Bis heute liegen die Ergebnisse nicht vor. Schon im September des vergangenen Jahres haben Bürgermeister Dieter Spindler und Rechtsamtsleiter Heinrich Westerlage die Kommunalpolitiker darüber informiert, dass die Lärmschutzzonen durch den vermehrten Flugverkehr und den Ausbau des Airport nicht etwa größer, sondern im Gegenteil sogar kleiner ausfallen würden.

Die Stadt hat sich seinerzeit in ihrer Kritik an die Seite des Vereins gegen Fluglärm gestellt und ebenfalls die Transparenz der zugrunde liegenden Daten und die unzureichende bis fehlende Beteiligung am Verfahren offiziell bemängelt. "Wie kann der prognostizierte Fluglärm für das Jahr 2017 geringer ausfallen, wenn der Flughafen auf größere Jets setzt", fragt Lange.

Flughafensprecher Christian Hinkel liefert dafür als Erklärung, dass "deutlich weniger ältere und lautere Flugzeuge wie die Mc Donnell Douglas MD 80 oder die Tupolev 154 heutzutage am Airport zum Einsatz" kämen. Der Flughafen sei 2008 vom Umwelt- sowie vom Verkehrsministerium aufgefordert worden, ein entsprechendes Datenerfassungssystem (DES) zur Verfügung zu stellen. Der Airport sei dieser Verpflichtung nachgekommen.

Als Basisjahr diene das Jahr 2008. "Die unabhängige Firma Airsight erstellte daraufhin eine Prognose bis 2017", erklärt Hinkel. Die so gelieferten Daten seien dann vom Verkehrsministerium auf Plausibilität und anschließend noch durch die Flugsicherung und die Lärmschutzkommission geprüft worden.

Etwaige Vorwürfe der "Schummelei" weist er zurück. Seit 2007 habe der Flughafen zusammen mit den Airlines insgesamt rund 60 Millionen Euro für Investitionen in Schallschutz für die Anwohner ausgegeben.

(RP/rl)
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