Meerbusch Schwarz-Grün rauft sich zusammen

Meerbusch · Die Drohung der Grünen, wegen des Alleingangs der CDU bei Haus Meer heute Abend die Kooperation mit der Union zu beenden, ist erstmal vertagt. Beide Seiten wollen nun an einem gemeinsamen Antrag zum Hotelprojekt arbeiten. Das ist das Ergebnis eines Krisengesprächs von Freitagabend. Grünen-Chef Joris Mocka bezeichnet die Aussprache als "konstruktiv". Bereits am Donnerstag wollen Mocka und Fraktionschef Jürgen Peters den Grünen Lokalpolitikern eine "mögliche Einigung" mit der CDU vorlegen. Das schnelle Ende der Krise ist nicht überraschend, denn die CDU stellt dem Investor diverse (für ihn teure) Bedingungen, die die Grünen rückhaltlos unterschreiben könnten: Beachtung von Denkmal- und Naturschutz, Sicherung der Denkmäler, Öffnung des Parks. So bliebe der Politik viel Spielraum, das Projekt zu beeinflussen. Die Grünen pflegen so etwas erfahrungsgemäß bis an die Grenze der Investoren-Geduld auszureizen: Bei der Osterather Ostara-Planung setzten sie beispielsweise durch, dass es bei 220 Neubau-Wohnungen nur 81 Parkplätzen am Straßenrand geben darf.

Provozierend für die Grünen war das Vorpreschen der Union, ohne die mit dem Kooperationspartner verabredete Abstimmung. Die Grüne Basis hat während der Zusammenarbeit mit der CDU einige "Kröten schlucken müssen". Speziell die Zustimmung der Grünen zum geplanten Bau von zwei Kilometern Kreisstraße durch Felder und ein Wäldchen zwischen Strümp und Bovert (K9n) hat in der Ökopartei tiefe Gräben aufgerissen.

Hätte die Grünen-Spitze einen Alleingang der CDU beim Prestigethema Haus Meer – protestierend – geduldet, hätte sie bei großen Teilen der Basis jede Glaubwürdigkeit verloren. Klatsche bei der nächste Wahl inklusive. Nachdem der erste Ärger verraucht ist, haben nun die Pragmatiker auf beiden Seiten das Wort. Das ist gut, denn das Haus-Meer-Projekt braucht eine möglichst große Basis im Rat.

(RP)
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