Meerbusch "Schwebezustand" beenden

Meerbusch · Gesine Wellhausen, FDP-Chefin und Gesellschafterin der gGmbH Haus Meer, will, dass die Stadt sich positioniert. Sie schließt nicht aus, in Sachen Stiftungsmodell einen neuen Vorstoß im Rat zu unternehmen.

 Franc J. Dorfer ist mit seinem Finanzierungs- und

Franc J. Dorfer ist mit seinem Finanzierungs- und

Foto: Archiv

Während der Förderkreis um Dr. Herbert Jacobs sowie die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Haus Meer engagiert den "Tag des offenen Denkmals" vorbereiten und so weiter Unterstützer für das denkmalgeschützte Areal werben, ist es um die Stiftung Haus Meer ruhig geworden. Ein Jahr, nachdem die Stadt der gemeinnützigen GmbH eine Absage erteilt hat, wollen die 31 Zustifter/Gesellschafter überlegen, wie es weitergehen kann. Denn das Geld ist eingezahlt, der angedachte Fonds nicht aufgelegt worden. "Wir leben derzeit in einem Schwebezustand", beschreibt es Gesellschafterin und FDP-Chefin Gesine Wellhausen. Sie findet, dass die Stadt sich endlich positionieren muss, damit rund um das Denkmal etwas in Gang kommt.

Sie und die anderen 30 Gesellschafter, die aus den Reihen der Grünen, der Liberalen und einiger Initiativen wie etwa dem Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kommen, wollen in der nächsten Gesellschaftersitzung im Oktober über die weitere Vorgehensweise beraten. Auch die Ergebnisse des Arbeitskreises, in denen einige Mitglied sind, sollen diskutiert werden.

"Die Ideen sind nicht neu", kommentiert Franc J. Dorfer, der das Stiftungsmodell Haus Meer entwickelt hat. Sein von der Stadt als nicht tragfähig bewertetes Finanzierungs- und Betreibermodell sei nur ein Vorschlag gewesen. "Immerhin hat es Bewegung in die Sache gebracht", sagt der ehemalige Investmentbanker optimistisch. Der einstige FDP-Ratsherr, der inzwischen in Kaarst lebt, ist weiterhin Geschäftsführer der gGmbH Haus Meer, benötigt aber Unterstützung vor Ort und soll einen zweiten Geschäftsführer zur Seite bekommen. Im Gespräch sind Ludwig Petry (Denkmalschutz) und Jörg Schleifer (FDP).

Bürgermeister Dieter Spindler, der den Kauf des Geländes seitens der Stadt ablehnt, setzt nun auf die neuen Investoren. "Fakt ist: Wir haben seit 2003 das einvernehmliche Ergebnis eines Werkstattverfahrens auf dem Tisch. Dabei blieb es. Inzwischen haben zwei Investoren Interesse bekundet. Jetzt muss man endlich Mut zur Entscheidung haben: Lassen wir auf dem Gelände eine gewerbliche Nutzung zu oder nicht? Wie regeln wir die Erschließung? Das muss entschieden werden", sagt Spindler. Kompromisse seien dazu unerlässlich. Der Kooperationsvertrag von CDU und Grünen sieht eine gewerbliche Nutzung bei Öffnung des Geländes vor. Bis zum Ende der Legislaturperiode 2014 soll eine Lösung da sein.

Derzeit wartet die Stadt auf Signale der Interessenten. Einer will ein kleines, aber feines Hotel mit etwa 30 Zimmern bauen. Ein Zweiter würde gern hochwertige, medizinische Anwendungen in historischem Ambiente anbieten. Beim Eigentümer Roland Agne gibt man sich zurückhaltend: Es gebe viele Interessenten. "Bevor allerdings nicht konkrete Verhandlungen und Abstimmungen auch mit der Stadt vorgenommen sind, sind hierzu keine Aussagen möglich", ließ Agne mitteilen.

(RP)
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