Meerbusch Schweigen und Musik

Meerbusch · Die ARD zeigt am Mittwoch ab 20.15 Uhr die Tragikomödie "Holger sacht nix" mit Tilo Prückner in der Hauptrolle. Die Musik zu dem Film stammt von René Dohmen aus Lank-Latum .

Tilo Prückner sei ein "super netter Mensch" schwärmt der Lank-Latumer René Dohmen von dem Erfolgsschauspieler. Über die Art der Zusammenarbeit des Meerbuschers mit dem Darsteller von Charakterrollen kann sich der Fernsehzuschauer heute Abend ab 20.15 Uhr in der ARD ein Bild machen. Dann strahlt der TV-Sender die ländliche Tragikomödie "Holger sacht nix" aus. Dohmen hat dazu mit seinem Partner Joachim Dürbeck die Filmmusik komponiert und eingespielt. "Nur mit akustischen Instrumenten wie Gitarre, Ukulele, Mandoline, aber auch Akkordeon und Klavier", berichtet er. Zunächst habe er das Drehbuch gelesen und dann abwarten müssen bis zum so genannten Bergfest. "Dann war die Hälfte der Szenen im Kasten, und wir konnten uns mit der Musik an den Bildern orientieren", erklärt Dohmen seine Vorgehensweise.

Die Aufnahmen zu "Holger sacht nix" fanden hauptsächlich in Köln aber zum Teil auch im Rhein-Kreis Neuss in Liedberg statt. Die Geschichte dreht sich um die aus der Großstadt mit Kind zurückkehrende Tochter Olga (Julia Maria Köhler). Vater Holger (Tilo Prückner) straft die junge Frau und seinen kleinen Enkel mit stoischem Schweigen. Dass Olga seinerzeit den elterlichen Hof nicht übernehmen wollte und stattdessen lieber mit hochfliegenden Plänen in die Großstadt gezogen war, nimmt der knorrige Alte ihr immer noch übel.

Weitere Rollen übernehmen unter anderem Carmen-Maja Antoni als Mutter Lilo und Sascha Göpel als sympathischer Dorfpfarrer Nico. Göpel ist vor allem durch den Kinostreifen "Das Wunder von Bern" in der Rolle des Helmut Rahn bekannt geworden.

"Das war ein wundervolles Zusammenarbeiten", erzählt Dohmen. Meist entstünden die Kontakte zur Branche über die Regisseure. Diesmal habe Produzentin Anita Elsani angefragt. Kein Zufall. Dohmen und Dürbeck sind für sie bereits beim Kinostreifen "Andani", der im Dezember in die Kinos kommen soll, tätig gewesen. Der Film handelt von Menschen aus Armenien, die nach Deutschland kommen. In einer Hauptrolle: Tilo Prückner. "Der spielt so gut, dass einige Zuschauer bei der Vorpremiere gar nicht bemerkt haben, dass er kein Armenier ist", schwärmt Dohmen von Darsteller und Film, der in Co-Produktion mit dem Westdeutschen Rundfunk und mit Mitteln der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen entstanden ist.

Dohmen, der mit Frau und Kind in Lank-Latum lebt, hat eine ungewöhnliche Karriere hinter sich. Nach ersten Erfolgen und einem Plattenvertrag bei der EMI mit seiner Punkband "Bones" fand er seinen Weg über die Vertonung von Werbejingles (C&A, Mercedes, Adidas, Sony) zur Filmmusik. Starken Rückenwind bekam das Duo Dürbeck und Dohmen durch die Verleihung des Max-Ophüls-Preises für den Soundtrack zum Kinostreifen "Selbstgespräche" von Andre Erkau.

(RP)
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