Meerbusch Seniorenresidenz vor Verkauf

Lank-Latum · Die Graf-Recke-Stiftung aus Düsseldorf bietet die Einrichtung fürs "betreute Wohnen" am Latumer See für drei Millionen Euro zum Kauf an. Die Nutzung soll auch in Zukunft bestehen bleiben.

Als Wohnalternative zu den klassischen Seniorenheimen und -residenzen, über die unsere Zeitung in einer Reihe berichtet hat, bietet sich auch das so genannte "Betreute Wohnen" wie etwa in der Seniorenresidenz Am Latumer See an. Diese Wohnform ist für ältere Menschen, die noch weitgehend eigenständig ihr Leben bewältigen können und nur partiell auf Hilfen angewiesen sind, gedacht. Das Projekt der Düsseldorfer Graf-Recke-Stiftung bietet in idyllischer Lage 26 Ein- und Zwei-Zimmerwohnungen in der Größe zwischen 34 und 73 Quadratmetern mit Balkonen oder Loggias mit Blick auf den großen Garten und den See an. Die Wohnungen verfügen über eine Küchenzeile, seniorengerechte, barrierefreie Bäder mit Duschen und WC.

Das Service-Wohnen umfasst Freizeitangebote wie Ausflüge, Feste oder Fahrten zu Gottesdiensten sowie die Nutzung von Gemeinschaftsräumen, Cafeteria, Dachterrasse und Gartenanlage. Im Falle eines Falles gibt es zur persönlichen Sicherheit eine direkte Verbindung zu einem Pflegenotrufsystem. Zu dem mit einer Betreuungspauschale abgegoltenen Grundservice zählen Empfangspersonal an der Rezeption sowie Ansprechpartner im Haus, die auch beraten sowie bei Anträgen und dem Ausfüllen von Formularen helfen. Darüber hinaus können je nach Notwendigkeit pflegerische Leistungen bei einem ambulanten Pflegedienst der eigenen Wahl gebucht werden. Dies gilt auch für die Wahl des Mahlzeitlieferanten, für hauswirtschaftliche Leistungen oder die Wohnungsreinigung.

Derzeit sind von den 26 Wohnungen jedoch nur sieben genutzt. Dieser überraschend hohe Leerstand liegt darin begründet, dass die Düsseldorfer Graf-Recke-Stiftung als Eigentümerin beabsichtigt, das erst 1990 erstellte Objekt zu verkaufen. Eine renommierte Maklerfirma nennt für das Gebäude mit 1084 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 1657 Quadratmeter großen Grundstück einen Kaufpreis von drei Millionen Euro. Allerdings spricht das Makler-Exposé von der Möglichkeit, die Immobilie auch anderweitig zu nutzen. Dem widerspricht jedoch Joachim Köhn, Geschäftsbereichsleiter "Wohnen & Pflege" der Graf-Recke-Stiftung. "In der Tat haben wir zunächst versucht, im Hinblick auf den zu erzielenden Preis die Wohnanlage ohne vermietete Wohnungen zu veräußern, sind dann aber im Hinblick auf die noch bestehenden Verträge und auf unsere soziale Verantwortung zu dem Schluss gekommen, dass der zukünftige Erwerber die Wohnanlage als Senorenresidenz weiterführen muss", sagte Köhn und versichert, dass die Stiftung nunmehr alles daransetzen wird, nun auch die übrigen 19 Wohnungen zu vermieten. Aktuelle wie zukünftige Mieter müssen demnach keine Kündigung fürchten, weil ein neuer Investor beispielsweise eine Umwandlung in ein Hotel plant.

(RP)
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