Meerbusch Smart-Bäder: So läuft es bei den anderen

Meerbusch · Meerbuscher Politiker aus allen fünf Fraktionen besuchten am Dienstag Hallenbäder im Rheinland, um sich für einen möglichen Neubau inspirieren zu lassen. Die Bäder, die seit Herbst 2011 neu eröffneten, setzen auf Blockkraftheizwerke

Erkelenz, Kerpen, Simmerath — das war die Reise-Route der Meerbuscher Politiker, die sich vor Ort über die in den vergangenen anderthalb Jahren neu eröffneten Hallenbäder informieren wollten. Hier ließen sie sich inspirieren, ob sie ein an diese Ideen angelehntes neues Schwimmbad bauen lassen wollen — oder ob sie doch das alte Hallenbad in Büderich sanieren. Derzeit ist aber nur die CDU für diesen Vorschlag. SPD, FDP und Grüne tendieren eher dazu, neu zu bauen.

Die Hallenbäder, die sich die Delegation gestern anschaute, lieferten Argumente für einen Neubau. Im Gegensatz zu Meerbusch, wo in dem 1966 errichteten Gebäude noch mit Gas geheizt wird, bauen das Erka-Bad in Erkelenz, das Hallenbad in Kerpen und das Simmbad in Simmerath auf Blockheizkraftwerke. "Es deckt nicht nur den Wärmebedarf des Bades, sondern wir verkaufen die überschüssige Energie auch weiter", sagt Michael Reuter von der Stadt Kerpen. Zudem gibt es auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage.

Was den Arbeitsaufwand und den Umfang der vier Bäder angeht (bereits am Montag besuchte die Meerbuscher Runde das Bad am Stadtpark Fischeln), sind sie sehr unterschiedlich. In Erkelenz hat die Stadt 20 Mitarbeiter angestellt, in Fischeln sechs, in Simmerath fünf und in Kerpen vier. In Meerbusch sind es acht.

Das Bad in Erkelenz hat allerdings auch 100 Stunden pro Woche geöffnet, das in Fischeln 42,5, in Simmerath 56 und in Kerpen lediglich 18. In Meerbusch sind es 76,5 Stunden.

Auch was den Energieverbrauch angeht, gehen die Werte erheblich auseinander — was aber auch mit den Öffnungszeiten und der Größe der einzelnen Schwimmbäder zusammenhängt. Nur in Erkelenz liegt der Wärmeverbrauch mit etwa zwei Millionen Kilowattstunden (kWh) noch höher als in Meerbusch (etwa 1,9 Millionen kWh) — allerdings betreiben die Erkelenzer auch noch ein Freibad. In Fischeln liegt der Jahresverbrauch an Wärme bei etwa 930 000 kWh, in Kerpen bei etwa 158 000 kWh. Für Simmerath gibt es noch keinen Wert, da das Smart-Bad erst im vergangenen Oktober eröffnete.

Beim Wasserverbrauch halten sich die verschiedenen Badeanstalten ungefähr die Waage. Während das Simmbad in Simmerath auch in dieser Wertung noch keine Zahlen vorlegt, sind es in Kerpen etwa 8200 Kubikmeter, in Fischeln ungefähr 11 000, in Erkelenz (inklusive des Freibades) 12 500 und in Meerbusch etwa 11 500 Kubikmeter.

(RP/ila)
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