Meerbusch Solarenergie lohnt sich für Meerbuscher

Meerbusch · Ein neues Solarkataster zeigt, wie schnell sich Photovoltaik oder Sonnenthermie auf dem eigenen Dach rentieren

 Die "alte Methode" mittels Taschenrechner und Zollstock hat ausgedient. . Heiko Bechert, Christian-Mario Sagner und Johanna Neumann (v.l.) stellten das Solarkataster vor.

Die "alte Methode" mittels Taschenrechner und Zollstock hat ausgedient. . Heiko Bechert, Christian-Mario Sagner und Johanna Neumann (v.l.) stellten das Solarkataster vor.

Foto: U.D.

Lohnt sich eine Solaranlage auf meinem Dach? Wann rentieren sich die Kosten? Ab sofort können alle Meerbuscher Eigenheimbesitzer die Antworten auf diese Fragen in wenigen Sekunden erhalten. Möglich macht das ein so genanntes Solarpotenzialkataster im Internet. Beim Büdericher Rathaus an der Dorfstraße beispielsweise würde sich eine Photovoltaikanlage lohnen – die Baukosten von 3200 Euro hätten sich nach acht Jahren rentiert, wenn dort eine vierköpfige Familie wohnen würde.

Genau solche Berechnungen sind nun mit wenigen Mausklicks für jedes einzelne Haus in Meerbusch möglich. "Damit ist eine kritische Schwelle beseitigt", sagt Heiko Bechert, Leiter der Abteilung Sicherheit und Umwelt. "Das Umweltbewusstsein vieler Bürger lässt sich nun ohne große Umwege in aktives Handeln umsetzen." Das Online-Werkzeug zur persönlichen Solarkalkulation hat die Stadt in Kooperation mit der Sparkasse Neuss sowie den Wirtschaftsbetrieben Meerbusch (WBM) für insgesamt 35 000 Euro eingeführt.

Und so funktioniert's: Das Kataster lässt sich auf der Internetseite der Stadt oder der WBM aufrufen Der Eigenheimbesitzer trägt seine Anschrift ein. Zunächst sieht er eine Karte mit grünen, gelben und roten Häusern – die Ampelkennzeichnung verweist auf das Energiepotenzial der Immobilie. "Grün ist gut", erklärt Bechert. Gelb bedeutet: Eine Solaranlage ist möglich, aber sie rentiert sich erst etwas später. Rot bedeutet: ungeeignet. Das Gros der Häuser in Meerbusch ist grün. Christian-Mario Sagner, Vertriebsleiter der WBM, ergänzt: "Weitere wirtschaftliche Kenndaten wie die Größe der Solarmodule, die Leistung der Anlage in Kilowatt und die erzielte CO²-Einsparung werden angegeben."

Meerbuschs Klimaschutzmanagerin Johanna Neumann sagt: "Dieses Informationsangebot hilft jedem Bürger, einen Anteil zum Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu leisten." Das Klimaschutzkonzept der Stadt setzt auf eine verbrauchernahe Energieversorgung. Sagner ist sich sicher: "Dezentrale Energieerzeugung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende." Eine lohnende: "Die Ersparnisse durch Eigenverbrauch übersteigen die Erträge durch die stetig sinkende Einspeisevergütung um ein Vielfaches", erklärt der Umweltamtsleiter.

Andrea Blaum, Leiterin der Ortsgruppe Meerbusch des Bundes für Umwelt und Naturschutz, freut sich, dass die Stadt Meerbusch das Solarpotenzialkataster jetzt anbietet. "Bedauerlich ist allerdings, dass das nicht früher passiert ist. Wir hatten das schon vor drei Jahren angeregt." Bechert erklärte: "Vor drei Jahren war die Software noch nicht so weit, konnte beispielsweise noch nicht aufzeigen, wie viel Geld die Anlage langfristig spart."

(RP)
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