Meerbusch Stadt stoppt Fortuna

Meerbusch · Meerbuschs Ordnungsbehörde verweigert die Genehmigung für ein Spiel des Tabellenführers der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen den Ligakonkurrenten SC Paderborn in Osterath am Krähenacker.

TuS Bösinghoven - Fortuna 0:6
34 Bilder

TuS Bösinghoven - Fortuna 0:6

34 Bilder

Lange Gesichter in Osterath: Die Stadt untersagt das Gastspiel der Fußballprofis von Fortuna Düsseldorf auf der Sportanlage am Krähenacker. Ein Kräftemessen auf dem top gepflegten Rasenplatz galt über die Stadtgrenzen hinweg für Amateurkicker jahrzehntelang als Höhepunkt im Spielplan.

Am Samstag, 28. Januar, wollte das Team von Erfolgstrainer Norbert Meier sich mit dem Testspiel gegen den Ligakonkurrenten SC Paderborn auf die Rückrunde vorbereiten und ohne Gage beim OSV Meerbusch auftreten.

Der hatte die Einnahme schon verplant — und zwar für den guten Zweck. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten sollten "den Hinterbliebenen unseres Sportkameraden Ömer Hemo zugute kommen, der im vergangenen November in der Landeshauptstadt zu Tode gehetzt wurde", berichtet Sebastian Runge für den OSV.

Die Stadt schiebt den Schwarzen Peter an den Osterather Klub zurück. "Uns liegt bis heute nichts Schriftliches, etwa ein Konzept vor", sagte Stadtsprecher Michael Gorgs gestern auf Anfrage. Sie hätten von dem beabsichtigten Spiel aus der Rheinischen Post erfahren. Ein Aufeinandertreffen des Meerbuscher Gastgebers mit der Fortuna wäre kein Problem gewesen, erklärte Gorgs. Ein Aufeinandertreffen von zwei Zweitliga-Rivalen sei jedoch eine anderes Kaliber und unterliege anderen Auflagen, berichtet der Stadtsprecher.

Heiko Bechert, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, sieht Probleme weit über eventuelle Sicherheitsbedenken hinaus. Die Parkplatzfrage sei ebenso ungeklärt wie der zu erwartende Fan-Andrang kaum eingeschätzt werden könne. Die Sportanlage liege mitten im Wohngebiet und eigne sich für die Austragung eines solch hochkarätigen Testspiels nicht, meinte er.

Wenig Verständnis für die Haltung der Stadt hat Christoph Peters, Manager des TuS Bösinghoven, der den Osterathern das Gastspiel der Fortunen vermittelt hatte und am 7. Januar in seinem Stadtteil auf dem engen Kunstrasenplatz selbst Ausrichter eines Testspiel gegen die Meier-Truppe war. Das Spiel zwischen dem Niederrheinligisten aus Meerbusch und Fortuna endete 0:6.

"Da haben einige wohl kalte Füße bekommen", vermutet Peters. Er sei bereit, dem OSV mit Infrastruktur und Knowhow unter die Arme zu greifen. Der Krähenacker sei mit zwei Eingängen bestens geeignet, um das Spiel auszutragen. Mehr als 2000 Besucher würde er nicht erwarten. Der Ascheplatz könne als Stellplatz für Autos herhalten, und ein professioneller Wachdienst sich um die Einlasskontrollen kümmern. Ehrenamtliche Helfer würden darüber hinaus die Versorgung der Zuschauer mit Speisen und Getränken gewährleisten. "Dann binden wir noch die Polizei mit ein, und alles ist geritzt", sagt Peters.

Doch darauf will sich die Stadt offenbar nicht einlassen. "Wir könnten uns aber mit einer Austragung des Spiels in Büderich am Eisenbrand anfreunden", erklärte Gorgs. Eile ist geboten, die Zeit drängt.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort