Meerbusch Startschuss fürs Ärztehaus

Düsseldorf · Am Dienstag erfolgt der erste Spatenstich für die Sanierung des denkmalgeschützten Pförtnerhäuschens der früheren Westdeutschen Celluloidwerke in Lank-Latum und für ein Ärzte- und Apothekerhaus.

Zehneinhalb Jahre haben Andreas und Markus Grothegut warten müssen. Morgen ist es so weit: Der erste Spatenstich für die Sanierung des Pförtnerhäuschens der ehemals Westdeutschen Celluloidwerke und der Baubeginn für ein Ärzte- und Apothekerhaus im Ortskern von Lank-Latum auf demselben Grundstück wird feierlich ausgeführt. Das Denkmal hat nach Jahren des notdürftig gestoppten Verfalls eine Zukunft.

Mehr als zwei Millionen Euro wollen die Brüder allein in das Bauprojekt investieren. Im Juni 2012 soll das Gebäude bezugsbereit sein. Der zweigeschossige Neubau erstreckt sich an der Rheinstraße samt Denkmal über eine Länge von 40 Metern und besitzt eine Fassade aus Putz. Direkt neben dem Pförtnerhäuschen entsteht eine gläserne Fuge, die auch den Haupteingang aufnimmt.

"Die Fuge schafft eine Zäsur zum roten Backstein des Denkmals und verschafft dem historischen Gemäuer die nötige Geltung", erklärt Andreas Grothegut. Mit dem früheren Verwaltungsgebäude der Celluloidwerke und dem Wasserturm bildet das Pförtnerhaus ein bauhistorisches Ensemble und architektonisches Zitat zu der seit den 80er Jahren vergangenen Industriekultur im Ortszentrum. Zu Spitzenzeiten waren auf dem Gelände bis zu 400 Arbeiter und Angestellte beschäftigt.

In direkter Nachbarschaft zum Malteserstift St. Stephanus entsteht nun ein Ärzte- und Apotherkerhaus mit fast 1000 Quadratmetern Nutzfläche. Im Erdgeschoss eröffnet Heinrich Dieter Backes eine Filiale seiner Sonnen-Apotheke auf knapp 200 Quadratmetern. Mehr als 700 Quadratmeter übernimmt der Mediziner Dr. Markus Grotheguth mit seinen Kollegen der Rheinpraxen GmbH, die derzeit noch an der Uerdinger Straße am Anker ansässig ist. Darüber hinaus bezieht ein Röntgeninstitut auf rund 70 Quadratmetern Quartier.

Inmitten des Ortes entstehe eine nachhaltig erfolgreiche Konstellation, weil im Ärzte- und Apothekerhaus Verbundeffekte genutzt werden könnten, erklärte Andreas Grothegut. Er hat das Denkmal samt Grundstück im Dezember 2000 gekauft. Weil das dreieckige Areal nahezu vollständig überbaut werden muss, um sich wirtschaftlich zu rechnen, gab es baurechtlich einige Hürden zu nehmen. Die nötige Zustimmung der von einer Bebauung betroffenen Nachbarn lag auch fast vollständig vor.

Letztlich brachte aber erst eine Änderung des Bebauungsplans im Mai 2008 Tempo in die Abwicklung. Zwölf Monate später lag eine Baugenehmigung vor. Eine Ausweitung des Antrags für das Röntgeninstitut kostete erneut Zeit. Im Februar lag auch diese Genehmigung vor.

Am Dienstag geht's mit den Bauarbeiten für das auch ökologisch moderne Projekt los. Photovoltaik und Geothermie gehören zum Standard des knapp drei Millionen Euro teuren Vorhabens.

(RP)
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