Meerbusch Supernasen auf Spurensuche

Meerbusch · Sporthunde-Verbandsmeisterschaft bei den Hundefreunden Osterath. Auf dem Programm standen die Disziplinen Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst. Notfalls muss der Hund auch zubeißen können.

"Und der Hunde-Oscar geht an..."
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Der Hund gehorcht, macht "Sitz!", "Platz!" und "Aus!" —scheinbar mühelos. Was für manch einen Hund schon eine Herausforderung ist, ist beim Verein Hundefreunde Osterath Normalität. Doch es geht noch professioneller. Jetzt richteten die rund 30 Meerbuscher Mitglieder um den Vorsitzenden Berthold Neuenhüskes zur Feier des 45-jährigen Vereinsbestehens die Deutsche-Sporthunde-Verbandsmeisterschaft 2012 in der Disziplin Schutzhundprüfung aus.

Unter den Augen von rund 200 Zuschauern traten sechs Hundehalter mit ihren Lieblingen an, in den Kategorien Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst zeigten sie ihr Können. Je Kategorie konnten 100 Punkte erreicht werden. "Die beiden Besten nehmen dann bei der Deutschen Meisterschaft teil", sagte Wolfgang Rüskamp, 2. Vorsitzender des Verbands Deutsche Sporthunde (DSV) sowie Präsident des Deutschen Hundesportverbands.

Sechs Malinois, belgische Schäferhunde, zeigten fast sechs Stunden lang, was ihre Herrchen ihnen beigebracht hatten. Und schon bei der Fährtenarbeit ging es hoch konzentriert zur Sache. "Der Fährtenleger legt eine Stunde vorher die Fährte aus", erklärte Wolfgang Rüskamp. Drei Gegenstände wie ein kleines Stück Teppichboden, ein Kork- sowie ein Holzstück wurden auf der Turnierrasenfläche versteckt.

Eine Stunde später mussten die Hunde von einem Startfeld aus die Fährte aufnehmen. "Wer das Startfeld betritt, zerstört die Mikroben dort", sagte Wolfgang Rüskamp. Von dort aus würden die Hunde die Spur aufnehmen. Besonders genau nahmen es die Leistungsrichter Egon Üffing und Horst Prass. "Weicht der Hund eine Körperlänge von der Spur ab, gibt es Punktabzug", erklärte Rüskamp. Dem vierjährigen Gringo passierte nicht nur das, dazu fand der Malinois ein Fährtenstück nicht. "Du fragst dich dann schon, was hast du falsch gemacht", sagte Hundebesitzer Christian Meyer von Verein Hundefreunde Osterath.

Besser lief es bei Carla Eschelbach mit ihrer fünfjährigen Easy. Sie wurde mit 96 von 100 Punkten die Beste in dem Durchgang. Dabei gab sich die Teilnehmerin der Deutschen Meisterschaft 2011 (Platz 22) selbstkritisch. "Es war der Aufgabe angepasst", so Eschelbach. Danach folgte der Durchgang in der Kategorie "Unterordnung". "Sitz!", "Platz!" und "Komm!" waren nur einige der Befehle, die die Hunde perfekt umsetzen sollten. Bei der Kategorie Schutzdienst zeigten die Malinois, wofür Schäferhunde weltweit bekannt sind: für ihren Einsatz als Schutz- und Wachhunde.

Am spektakulärsten wirkten die Bissattacken. "Für den Hund ist das aber nur ein Spiel", machte Rüskamp klar. Im Zolldienst, bei der Polizei und bei der Bundeswehr hätten die belgischen Schäferhunde den deutschen den Rang abgelaufen. "Das liegt daran, dass die deutschen Züchter in den letzten Jahrzehnten mehr auf Schönheit als auf Leistung gezüchtet hatten", so Rüskamp.

(RP)
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