Meerbusch Tennis unterm Sternenhimmel

Meerbusch · Meerbusch wird zum Vorreiter im Tennissport: Der Verein Grün-Weiss-Rot Büderich hat jetzt zwei seiner Plätze mit einer Flutlichtanlage ausgestattet — das ist in der Region einzigartig

 Philipp Beschi (Villa Gilla) und Robert Bertling (rechts) vor der neuen Flutlichtanlage. Jetzt kann in Büderich auch abends Tennis gespielt werden.

Philipp Beschi (Villa Gilla) und Robert Bertling (rechts) vor der neuen Flutlichtanlage. Jetzt kann in Büderich auch abends Tennis gespielt werden.

Foto: u.d.

Der erfahrene Medenspieler im Tennis weiß um die Widrigkeiten, die der Mannschaftswettkampf mit sich bringen kann. Reichlich Regen kann zu permanenten Pausen führen und am Ende des Tages droht der Abbruch wegen Dunkelheit, noch ehe die sechs Einzel und drei Doppel über die Bühne gegangen sind. So kann ein Medenspiel gut und gerne mal ein ganzes Wochenende verschlingen.

Bei Grün-Weiss-Rot Büderich gehören solche Probleme der Vergangenheit an. Denn der Tennisverein vom Hülsenbuschweg hat jetzt zwei seiner Plätze mit Flutlicht ausgestattet – nicht nur in Meerbusch ein einzigartiges Projekt. Hierzulande besitzen kaum Vereine die Möglichkeit, der gelben Filzkugel auch noch zu nächtlicher Stunde hinterherzujagen.

Die Initiative zum Bau der Anlage entstand aber nicht nur durch die auf der Hand liegenden Vorteile für den Spielbetrieb der Mannschaften. "Viele Menschen sind aufgrund ihrer beruflichen Situation erst relativ spät in der Lage, Tennis zu spielen. Sie möchten wir mit diesem Angebot ansprechen", sagt Robert Bertling. Der Präsident von GWR erhofft sich Synergieeffekte für die Mitgliederentwicklung. "Interessierte, die die Gelegenheit nutzen möchten, ihrem Hobby auch noch später abends nachgehen zu können, sind bei uns herzlich willkommen", so Bertling.

Etwas zu haben, was andere Vereine nicht haben verschaffe einen Vorteil im Wettbewerb. Nicht nur Berufstätige sollen vom Flutlicht profitieren, auch Schüler, die durch den Ganztagsbetrieb wenig Zeit haben, ihren Sport am Nachmittag auszuüben. Mehr als 95 Prozent der Mitglieder stimmten für den Bau der knapp 14 000 Euro teuren Anlage. Acht Masten bestrahlen mit ihren Dampfleuchten die zwei Plätze mit immerhin 660 Lux an der hellsten Stelle. Kein Winkel des Platzes erhält weniger als 220 Lux.

"Die Ausleuchtung ist sehr gut", freut sich Bertling. Und dass, obwohl die Verantwortlichen sich für die "nur" sieben Meter hohen Masten entschieden. "Das andere Modell von 15 Metern hätte eine Baugenehmigung erfordert, daher haben wir uns für die kleinere Variante entschieden." Nach anfänglichen Problemen strahlt das Flutlicht inzwischen. "Wir mussten einige Sicherungen austauschen, nun aber funktioniert alles wunderbar", berichtet Bertling.

Eine Stunde unter künstlichem Licht kostet rund zwei Euro. Der Verein hat sich dazu entschlossen, die Mitglieder zunächst in der Testphase nicht über Münzautomaten zur Kasse zu bitten. "Für die Zukunft ist die Einführung von einem Bezahlmodell aber natürlich eine Möglichkeit, die wir uns offen halten müssen, je nachdem, wie sich die Stromkosten entwickeln werden", räumt Bertling ein.

Die Flutlichtanlage ist bereits das zweite Alleinstellungsmerkmal von GWR. Auch mit der in Kooperation mit der Tennisschule Elias und Vereinstrainer Jörd Goldacker für die Wintersaison errichteten Traglufthalle über drei Plätze beschritten die Büdericher Neuland.

(RP/ila)
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