Meerbusch Theater: Gastspiel in Lank

Meerbusch · Das Rheinische Landestheater Neuss wird auch von Meerbusch finanziell unterstützt – wenn auch nur mit einem geringen Betrag. Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage ist im Vorstand des Theaters.

 Bettina Jahnke hat den Spielzeiten jeweils ein Motto gegeben: In diesem Jahr steht "lieben" über allen Stücken, die gezeigt werden. Insgesamt sind es zwölf eigene Produktionen.

Bettina Jahnke hat den Spielzeiten jeweils ein Motto gegeben: In diesem Jahr steht "lieben" über allen Stücken, die gezeigt werden. Insgesamt sind es zwölf eigene Produktionen.

Foto: Ulli Dackweiler

Das Rheinische Landestheater Neuss wird auch von Meerbusch finanziell unterstützt — wenn auch nur mit einem geringen Betrag. Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage ist im Vorstand des Theaters.

"Wenn ich ins Theater gehe, will ich anders wieder herauskommen." Für Bettina Jahnke, Intendantin des Rheinischen Landestheaters Neuss, ist das Programm. "Wir wollen uns einmischen", sagt die gebürtige Wismarerin, die bis vor drei Jahren als Oberspielleiterin in Cottbus tätig war. Neben Bühnenklassikern bietet sie deshalb gern moderne, mutige und frech inszenierte Stücke in ihrem Theater, das aus einem großen Haus (443 Plätze) und dem kleineren Studio (99 Plätze) besteht.

"Ich wollte weiter", begründet sie ihre Entscheidung für Neuss. Als die Stelle ausgeschrieben war, hat sie sich beworben und den Zuschlag bekommen. Das war vor drei Jahren. Seither haben sich Optik und Anspruch des Hauses an der Oberstraße in Neuss verändert. Wer das Theater betritt, sieht erst einmal Rot — Sitzmöbel, Prospekte, Spiegel und Rahmen leuchten in der Farbe der Leidenschaft. "Theater ist auch Gefühl", grenzt sich die Intendantin von einem eher kühl-intellektuellen Anspruch ab.

Damit das Publikum unterwegs nicht verloren geht, bietet sie regelmäßig Gespräche vor den Aufführungen an. "Wir erklären, warum wir bestimmte Formen oder Texte wählen, was wir uns gedacht haben. Damit öffnen wir den Zugang auch zu ungewohnten Stücken", erläutert Jahnke ihr Konzept. Für sie ist Theater das Herz der Stadt. "Wir laden ein, wir gehen raus und in unseren Räumen finden jede Menge Veranstaltungen etwa der Schützenvereine statt."

Als Landestheater wirkt das Neusser Schauspielhaus nicht nur in der eigenen Stadt, sondern auch in der Region. "Wir reisen", sagt Jahnke, etwas das ihr aus der Vergangenheit vertraut ist. Als freie Regisseurin ist sie lange Zeit dorthin gegangen, wo man sie für ein Stück gebraucht hat. Regelmäßig geht ihr 17-köpfiges Ensemble auf Tour. Am 25. Februar ist es im Meerbuscher Wasserturm mit "Cash — und ewig rauschen die Gelder. Das Sozialamt hat dich lieb" zu Gast.

Die Städte, die bereist werden, sind in einem Trägerverein zusammengeschlossen, und finanzieren so — wenn auch nur zu einem geringen Teil — das Landestheater mit. Die Stadt Meerbusch zahlt einen jährlichen Betrag in Höhe von 5419 Euro als Mitgliedsgebühr in die Kasse des Vereins. Als Vertreterin des Vorstands ist Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage bei der turnusgemäßen Versammlung dabei. "Es gib viele Meerbuscher, die das Theater gern besuchen, nicht nur weil es günstig gelegen ist und ausreichend Parkplätze im Umfeld vorhanden sind." Mielke-Westerlage plant, das Theater mit mit jungen Stücken auch in die Schulen zu holen.

(RP)
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