Meerbusch Trauer um FDP-Vorsitzende

Meerbusch · Sie wirkte – und sie war – lebensbejahend bis zum Schluss. Interessiert, neugierig und begeisterungsfähig wie ein Kind, aber nicht so naiv.

 Gesine Wellhausen ist nach langer Krankheit gestorben.

Gesine Wellhausen ist nach langer Krankheit gestorben.

Foto: U.D.

Sie wirkte — und sie war — lebensbejahend bis zum Schluss. Interessiert, neugierig und begeisterungsfähig wie ein Kind, aber nicht so naiv.

Gesine Wellhausen, gelernte Buchhändlerin, dreifache Mutter, kam aus der Not heraus in die Kommunalpolitik. Weil es in den 70er Jahren kaum Freizeitangebote in der jungen Stadt Meerbusch gab, gründete sie selbst die Freizeitspatzen und den Kiga '71 mit. "Machen, nicht lamentieren" war ihre Devise. In der FDP fand sie 1976 ihre politische Heimat, seit 1979 saß sie im Stadtrat, seit 1988 als Fraktionsvorsitzende.

In Ausschüssen und Ratssitzungen stritt sie freundlich im Ton, aber standhaft in der Sache für liberale Politik. Trotz eines spektakulären Ergebnisses von 21,8 Prozent bei der jüngsten Kommunalwahl lehnte sie eine Zusammenarbeit mit der CDU ab. "Es war für uns eine Frage der Glaubwürdigkeit, dass wir unsere seit Jahren vertretenen Standpunkte nicht aufgeben wollten", erklärte sie. Am Donnerstag ist Gesine Wellhausen im Alter von 68 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben.

(RP)
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