Meerbusch Umwege für Brummis

Düsseldorf · Mit Umwegen will die Politik künftig den Schwerlastverkehr aus der Uerdinger Straße fernhalten. Lkw über 7,5 Tonnen sollen durch das Gewerbegebiet In der Loh fahren. Nach drei Monaten soll die Verwaltung berichten.

Die Uerdinger Straße soll zwischen dem Kreisverkehr Robert-Bosch-Straße und der Straße In der Loh für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt werden. Ein entsprechendes Hinweisschild, das den Schwerlastern die Durchfahrt verbietet, wird angebracht. Das hat der Bau- und Umweltausschuss einstimmig beschlossen.

800 Meter lang ist der Umweg und er soll vor allem Lkw-Fahrern, die aus dem Krefelder Hafen kommen, die Fahrt durch Lank-Latum erschweren. Der lästige Schlenker soll die Fahrzeit verlängern und die gern genommene Abkürzung durch Lank-Latum unattraktiv machen. Die Lkw-Fahrer sollen so dazu gebracht werden, über die Autobahn 57 zu fahren. Für Linienbusse bleibt der Weg offen.

Die Durchfahrtverboten-Schilder für Lkw gepaart mit dem Hinweis "Anlieger frei" hatte die Laster bislang nicht davon abgehalten, den kurzen und schnellen Weg durch Lank zu wählen. Das hatte den Protest zahlreicher Anwohner hervorgerufen, die sich in der Bürgergemeinschaft Meerbusch-Nord zusammengeschlossen hatten. Norbert Kals, Sprecher der Gemeinschaft, zeigte sich nach der Sitzung mit dem Vorschlag zufrieden. "Damit können wir leben."

Die Bürger sollen auf Wunsch der Politiker erst drei Monate nach Beginn der Maßnahme informiert werden. "Sonst können wir keine Erfahrungswerte vorlegen", so Mike Kunze von der CDU. Nach einem halben Jahr soll die Maßnahme noch einmal auf den Prüfstand.

Kunze setzt auch auf die Unterstützung der Polizei. Denn gerade am Anfang müsse die neue Regelung kontrolliert und geahndet werden. Schließlich habe man nun eine eindeutige Rechtslage. Doch Wolfgang Titze, Leiter der Polizeiwache Meerbusch, wies diesen Wunsch zurück. "Dafür haben wir keine Leute. Wir haben andere Aufgaben", so der Wachleiter. Ein "Knöllchen" wegen Missachtung des Durchfahrtverboten-Schilds kostet übrigens 20 Euro und gibt, so Titze, keine Punkte in Flensburg.

Zwar stimmten die Politiker einstimmig zu. Doch weit genug ging ihnen der Vorschlag der Verwaltung nicht. In einem gemeinsamen Antrag fordern sie flankierende Maßnahmen wie etwa den Umbau von Bushaltestellen, die anschließend so weit in die Straße hineinragen, dass ein 7,5-Tonner nicht vorbeikommt.

Diesen umfassenden Katalog habe die Verwaltung bislang nicht prüfen können, weil er zu kurzfristig gekommen war. Just Gérard, Technischer Dezernent der Stadt, fasst die Ziele noch einmal zusammen: "Wichtig war uns, dass bei einer Lösung der Verkehr nicht in die umliegenden Straßen ausweicht." Außerdem sei das Ziel, vor allem Verkehr von außen abzuweisen, mit der neuen Regelung am besten zu erreichen.

(RP)
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