Meerbusch Umweltzonen rücken näher

Meerbusch · Schlechte Zeiten für Feinstaubplaketten-Muffel: Immer mehr Meerbuscher Nachbarstädte führen Umweltzonen ein oder verschärfen Restriktionen. Selbst für Autofahrer mit gelber Plakette wird es in Zukunft schwieriger.

 In den rot gekennzeichneten Bereichen rund um Meerbusch gelten Fahrverbote für Autos ohne oder mit roter Plakette. Für den orangefarbenen Bereich ist eine Umweltzone für Ende 2012 in Planung.

In den rot gekennzeichneten Bereichen rund um Meerbusch gelten Fahrverbote für Autos ohne oder mit roter Plakette. Für den orangefarbenen Bereich ist eine Umweltzone für Ende 2012 in Planung.

Foto: KLXM/Bild: Woischützke

Die Meerbuscher sind ein mobiles Völkchen. Rund 34 500 Autos sind in der 54 000-Einwohner-Stadt gemeldet. Doch vielen von ihnen fehlt etwas, das in den Nachbarstädten inzwischen selbstverständlich ist: die (grüne, gelbe oder rote) Feinstaubplakette. Solange man nur zwischen Büderich und Bösinghoven unterwegs ist, ist das auch kein Problem. Denn in Meerbusch gibt es keine Umweltzone. Auch Touren über die Autobahnen sind bundesweit noch "ohne" möglich.

Doch die Fahrt in die Nachbarstädte im Norden, Süden und Osten ganz ohne oder mit roter Plakette kann unangenehme Folgen haben: Es drohen ein Punkt in Flensburg und 40 Euro Bußgeld. Und die Zeiten für Plaketten-Muffel und Besitzer älterer Dieselfahrzeuge mit roter Plakette werden zusehends schwieriger. Denn angesichts hoher Feinstaub- und Stickoxid-Konzentrationen ziehen immer mehr Städte mit Umweltzonen nach — oder verschärfen bestehende Regelungen. Die Umweltzonen von Meerbuschs Nachbarn werden größer und rücken näher. Selbst für Fahrzeuge mit gelber Plakette sind Fahrverbote absehbar. Ein Blick ins Umland:

Düsseldorf City und umliegende Stadtteile sind seit 2009 Umweltzone. Nur Autos mit grüner und gelber Plakette dürfen dort fahren. Für Ende 2012 ist eine deutliche Ausweitung geplant. Dann könnte die Zone auch das linksrheinische Düsseldorf umfassen und bei Lörick und Heerdt an die Meerbuscher Stadtgrenze heranrücken.

Duisburg Große Teile der Kommune gehören seit Januar zur Umweltzone Ruhrgebiet, die bis Dortmund reicht. Fahrzeuge ohne Plakette dürfen in weiten Teilen der Schimanski-Stadt nicht mehr fahren. Ab 2013 wird das Verbot auf Autos mit roter Plakette, ab Mitte 2014 auf solche mit gelbem Aufkleber ausgedehnt.

Neuss Seit März 2011 dürfen Autos nur noch mit grüner oder gelber Plakette in die Innenstadt. Meerbuscher mit Ziel Kreishaus Oberstraße sollten Autos ohne oder lediglich mit roter Plakette besser an der Rennbahn oder im Dreiköniginnenviertel parken, sonst droht der Punkt in Flensburg. Die Einkaufstour zum auch bei Meerbuschern beliebten Rheinparkcenter ist aber weiter auch ohne Plakette möglich. Eine Erweiterung und Verschärfung der Regeln gilt als wahrscheinlich. Im Neusser Rathaus geht man davon aus, dass ab 2013 auch Autos mit gelber Plakette nicht mehr in die Innenstadt dürfen.

Krefeld Seit 2011 sind Zentrum und umliegende Viertel der Seidenstadt für Autos ohne oder mit roter Plakette tabu.

Kaarst/Willich Bislang sind keine Fahrverbote für Alt-Autos geplant. Die nächste Umweltzone westlich von Meerbusch könnte im Herbst in der Mönchengladbacher Innenstadt eingerichtet werden.

Wer noch keine Feinstaubplakette hat: Ausgegeben werden die Aufkleber in Meerbusch von der Kfz-Zulassungsstelle an der Büdericher Dorfstraße 20 (Mo., Mi., Fr. jeweils 8 bis 12 Uhr) und in allen Werkstätten, die auch ASU-Untersuchungen anbieten. Die Plaketten müssen von innen an die Windschutzscheibe geklebt werden. Sie kosten circa fünf Euro. Bei Neuwagen sind die Plaketten bereits angebracht.

(RP)
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