Meerbusch Verdienstplakette: Lange geht erneut leer aus

Meerbusch · Da sind die Kommunalpolitiker konsequent: Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins Bürger gegen Fluglärm, muss auch in diesem Jahr auf die Verdienstplakette der Stadt Meerbusch verzichten.

Nachdem die FDP im vergangenen den engagierten Experten für sein unermüdliches Streiten für eine siebenstündige Nachtruhe im Ältestenrat zur Ehrung vorgeschlagen hatte, scheiterte die Verleihung der Auszeichnung an den inzwischen 52-Jährigen an einer geheimen Abstimmung hinter verschlossenen Türen im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung des Stadtrats.

Nun wiederholte sich die Prozedur. Der Ältestenrat setzte Lange gemeinsam mit Hubert Kräling, Erika Junemann, Christel Pütz und Burkhard Zahn auf die Liste der Kandidaten, die für die Ehrung der Kommune mit der Verdienstplakette in Frage kämen. Diesmal scheiterte Lange schon gleichsam in der Vorrunde im Haupt- und Finanzausschuss. Eine lange Diskussion darüber hat es nach Redaktions-Informationen nicht gegeben.

Mit einem Alter von 52 Jahren schien Lange vor allem den Christdemokraten zu jung. Auch der Leiter der Jugendfeuerwehr, Burkhard Zahn, war schnell aus dem Rennen. Begründung: Da wäre ja jedes Jahr ein Feuerwehrmann für eine Ehrung zu erwarten. Außerdem verfüge die Freiwillige Feuerwehr Meerbusch über ein eigenes System für Auszeichnungen und Belobigungen.

Zwei Damen und ein Herr

Die Ratsmitglieder folgten dem Vorschlag in ihrer nicht-öffentlichen Sitzung. Beim Neujahrsempfang am 14. Januar im Foyer des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums in Strümp wird Bürgermeister Dieter Spindler mit lobenden Worten die Verdienstplaketten der Stadt an zwei Frauen und einen Herrn übergeben:

Hubert Kräling ist Vorsitzender des Bürgervereins Ossum-Bösinghoven und Mitglied des Pfarrgemeinderats Hildegundis von Meer. In beiden Funktionen kümmert sich der frühere Polizeibeamte um die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen an seinem Wohnort.

Christel Pütz aus Lank-Latum leitete viele Jahre lang das Team der Caritas in der Pfarrgemeinde St. Stephanus. Für zahlreiche Bedürftige wurde sie zum helfenden Engel. Christel Pütz genoss sowohl bei den Menschen, die zu geben bereit waren, als auch bei den Bürgern, die Hilfe nötig hatten, für ihre Menschlichkeit größtes Vertrauen.

Zu den Dauerbrennern in der ehrenamtlichen Tätigkeit zählt auch die 89-jährige Erika Junemann. 22 Jahre lang übernahm sie alle Pflichten hinsichtlich der Schreibarbeiten im Vorstand der Osterather Arbeiterwohlfahrt. Sie war die gute Seele der Runde und stellte ihr Anteilnahme und Hilfsbereitschaft zusätzlich in der Frauenhilfe der St. Nikolaus-Pfarrei unter Beweis.

"Auf die Plakette verzichte ich gerne, wenn sich die unhaltbaren Zustände am Düsseldorfer Flughafen während der Nachtstunden endlich zugunsten der Anwohner ändern", erklärte Lange. Und da wisse er Bürgermeister Dieter Spindler als Vorsitzenden der Fluglärmkommission an seiner Seite.

(RP)
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