Meerbusch Visionen für Osterath

Meerbusch · Die Sozialdemokraten blicken ins Jahr 2020 und entdecken zahlreiche Baustellen im Stadtteil, die für eine bessere Lebensqualität zügig bearbeitet werden müssten.

 SPD-Ortsverbandsvorsitzende Kirsten Papich und ihr Parteikollege Hans-Günter Focken bemängeln, dass das Hotel Weindorf im Ortszentrum zu einer Ruine zu verkommen scheint.

SPD-Ortsverbandsvorsitzende Kirsten Papich und ihr Parteikollege Hans-Günter Focken bemängeln, dass das Hotel Weindorf im Ortszentrum zu einer Ruine zu verkommen scheint.

Foto: Ulli Dackweiler

Osterath Wer für Osterath politisch gestalten wolle, der müsse stets zweifach planen: mit und ohne den Bau einer Unterführung der Bahngleise. "Wann der Tunnel tatsächlich kommt, das kann jedoch niemand sagen", erklärten Kirsten Papich, Hans-Günter Focken, Jürgen Eimer und Holger Losse vom SPD-Ortsverein Osterath und SPD-Stadtverbandschef Alexander Jankowsky übereinstimmend in einem Gespräch mit Journalisten.

Die Sozialdemokraten stellten dabei für den Stadtteil ihre "Vision 2020" vor. Dabei sparten sie nicht mit Kritik an der Stadtverwaltung und an den anderen Ratsfraktionen. Das Hotel Weindorf sei im Kleinen ein gutes Beispiel dafür, was der Kommune bei der Bebauung der Ostara-Brache passieren könne, erklärte Focken. Der Investor für den denkmalgeschützten Gastronomiebetrieb habe sich die Rosinen herausgepickt, Scheunen zu Wohnungen umgebaut und lege nun keinen Wert mehr darauf, Geld und Energie in den Ausbau des Wirtshauses zu stecken. "Für Ostara sehen wir die Gefahr, dass der riesige Frischemarkt gebaut wird und die Erstellung der 240 Wohnungen lange auf sich warten lassen könnte", meinte Jankowsky. Politik und Verwaltung müssten Lösungen finden, damit dies nicht passiere.

Die SPD habe sich nicht gegen die Bebauung Ostara gewendet, sondern stets die Größe des Frischemarkts bemängelt, erklärte Papich. Wie Osterath zum Beispiel mit dem zusätzlichen Verkehr klar kommen solle, insbesondere wenn die Schranken erhalten blieben und der Tunnel über Jahre Wunschtraum bleibe, könne sie sich im Moment nicht vorstellen.

Es fehlten schlüssige Verkehrskonzepte für Osterath, findet auch Focken. In einem solchen Zusammenhang könnte auch noch einmal die alte Idee einer Fußgängerzone von Hoch- über Willicher- bis zur Kaarster- und Meerbuscher Straße eine Option sein, um den alten Ortskern im Vergleich zum neuen Frischemarkt attraktiv zu gestalten. "Ein Zentrum mit Aufenthaltsqualität als Kontrapunkt zur Neubebauung Ostara wäre grundsätzlich denkbar." Das wäre auch ein Signal an die Eigentümer, dass sich Investitionen in die Bausubstanz durchaus wieder lohnen würden. "Im Moment starren alle wie das Kaninchen auf die Schlange und warten, was mit dem Frischemarkt geschieht."

Eine Gesamtschule am Standort Osterath, die Bekämpfung des Bahnlärms, Rückenwind für die Baustellen Hotel Weindorf und Alte Vikarie, das Jugendcafé Alter Güterbahnhof — es gebe genug zu tun, um die Lebensqualität in Osterath zu verbessern, sind sich die Sozialdemokraten einig.

(RP)
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