Meerbusch Volksbank bereitet Fusion vor

Meerbusch · Die Volksbank Meerbusch und die Raiffeisenbank Grevenbroich denken über eine Fusion nach. Gründe dafür seien wachsende Auflagen – etwa im Bereich der gesetzlichen Meldepflichten – und der zunehmend härte Markt.

Die Volksbank Meerbusch und die Raiffeisenbank Grevenbroich denken über eine Fusion nach. Gründe dafür seien wachsende Auflagen — etwa im Bereich der gesetzlichen Meldepflichten — und der zunehmend härte Markt.

Bei der Volksbank Meerbusch gibt es konkrete Überlegungen, mit der Raiffeisenbank Grevenbroich zu fusionieren. Das bestätigte gestern der Leiter des Meerbuscher Kreditinstituts, Carsten Graaf, auf Anfrage unserer Zeitung: "Ja, es stimmt. Diese Überlegungen gibt es. Das würde allerdings nicht vor 2013 passieren." Bereits ab nächstem Monat sollen Gespräche über eine mögliche Zusammenführung beider Institute geführt werden. Die Gespräche hätten das Ziel, dass beide Häuser künftig als gemeinsames Unternehmen genossenschaftliche Finanzdienstleistungen vor Ort anbieten. Bis zu einer endgültigen Entscheidung über die Fusion sei es allerdings noch ein weiter Weg, hieß es gestern.

Mit der knapp 100 Mitarbeiter starken Raiffeisenbank Grevenbroich (Eigenkapital 2011: 32 Millionen Euro) kooperieren die Meerbuscher Volksbanker (62 Mitarbeiter, Eigenkapital: 27 Millionen Euro) schon seit Jahren, tauschen beispielsweise Personal aus. Graaf kennt die Chefs der Grevenbroicher Volksbank seit seiner Ausbildung — entsprechend kurz ist der Draht zwischen den Geldhäusern.

Überlegungen der beiden Geldhäuser, zusammenzugehen, zirkulierten schon länger in den Führungsgremien, betonte Graaf. Doch noch sei es zu früh, um konkret etwas zu sagen: "Wir sind noch in einem sehr frühen Anfangsstadium." Ab Anfang Juni setzen sich die Vorstandsmitglieder aus Grevenbroich und Meerbusch gemeinsam mit einer Beratungsgesellschaft an einen Tisch. Der Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Grevenbroich, Friedhelm Franken, erklärte: "Mit Blick auf die gesammelten Daten werden wir dann alle offenen Fragen klären." Ob diese Fusion tatsächlich stattfinde, sei letztendlich eine Entscheidung der Vertreterversammlung.

Wichtig ist für Franken vor allem eins: "Für die rund 13 000 Kunden beider Banken soll sich in Zukunft nicht viel verändern." Bei einer Fusion blieben sämtliche Geschäftsstellen erhalten. Für die rund 170 Mitarbeiter gebe es eine Jobgarantie.

Hintergrund der geplanten Fusion ist, dass die Gesetzgeber in Berlin und Brüssel auch den kleinen Geldinstituten immer mehr administrative Aufgaben übertragen, etwa durch das Geldwäschegesetz oder das Basel-III-Reformpaket. Graaf: "Das stellt die Banken vor Probleme. Wir müssen uns überlegen: Wie kriegen wir das alles geleistet — vor allem personell."

(RP/rl)
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