Meerbusch Vom Kaffeetreff zur Dorfkneipe

Meerbusch · Das Kneipen-Cafe Kanapee in Osterath hat am Wochenende 30-jähriges "Betriebsjubiläum". Angefangen hat 1982 alles mit einem Kaffeeklatsch, inzwischen treten im Kanapee regelmäßig Live-Bands auf, es gibt viele Stammgäste.

 Wirt Christian Blum und Susanne "Susi" Eglinski in der Wohnzimmer-Atmosphäre des Kanapee. Die Kneipe und Musik gehören zusammen. Nachwuchs-Bands bekommen dort eine Chance.

Wirt Christian Blum und Susanne "Susi" Eglinski in der Wohnzimmer-Atmosphäre des Kanapee. Die Kneipe und Musik gehören zusammen. Nachwuchs-Bands bekommen dort eine Chance.

Foto: Ulli Dackweiler

Ein Kaffeeklatsch mit einfachen Gerichten aus der Dose – so etablierte sich das Kanapee einst im Herzen von Osterath. 30 Jahre sind seit der Eröffnung vergangen, und in all der Zeit hat sich einiges verändert, auch der Wirt hinter der Theke ist nicht mehr derselbe, aber dennoch konnte sich das Kneipen-Cafe an der Hochstraße halten.

Am Wochenende feiert das Kanapee sein 30-jähriges Bestehen mit den Bands "So What" und "Pfund". Live-Musik ist inzwischen ein fester Bestandteil geworden, darum hat sich vor allem der jetzige Wirt Christian Blum bemüht. Seit 1985 – also fast von Anfang an – arbeitete er als Kellner im Kanapee und war für das damalige Pächter-Paar eine wichtige Hilfe. "Irgendwann stand fest, dass ich mal ihr Nachfolger werde und bekam schon früh Verantwortung: Am Ruhetag Montag konnte ich ab 19 Uhr alleine den Laden führen", erinnert sich Blum. Vor 18 Jahren übernahm er das Kanapee offiziell, seither gibt es auch oft Live-Auftritte dort. "Pro Jahr haben wir etwa 45 Konzerte, die natürlich Clubatmosphäre haben. Immerhin passen maximal 150 Leute rein", sagt Blum.

Angefangen hatte alles mit "Via Via", der Band des Eigentümers des alten Gebäudes an der Hochstraße. Ihre wöchentlichen Auftritte waren auch durch einen Anbau möglich, in dem eine Bühne Platz fand. Doch auch abgesehen von der Live-Musik, hat sich im Kanapee viel verändert. Die früheren Pächter hielten die Speisekarte noch überschaubar und servierten ihren Gästen beispielsweise Quiche Lorraine, Spaghetti Bolognese und Suppen aus der Dose.

Inzwischen hat sich das Kanapee zu einer Mischung aus Kneipe und Bistro gemausert, in dem durchschnittlich 60 bis 70 Gäste pro Tag bewirtet werden. "Wir haben die Küche vergrößert und mehr Speisen als früher. Mit unserem Angebot haben wir uns immer dem sich ändernden Publikum angepasst", sagt Blum, der auch stolz darauf ist, dass seine Kneipe im Dorf an Akzeptanz gewonnen hat. "Das Kanapee und Osterath gehören einfach zusammen. Es hat inzwischen den Status einer Dorfkneipe", sagt der 44-Jährige dazu.

Trotz aller Veränderungen in den vergangenen 30 Jahren ist das Kanapee eine traditionelle Kneipe geblieben. "Dort stehen noch dieselben Tische und Stühle, und es hängen noch dieselben Bilder. Wir sind dem Stil treu geblieben", sagt Blum. Wichtig ist für die Kneipe mit Außenbereich der große Stammkundenkreis, von dem fast die Hälfte auch "von außerhalb" kommt – soll heißen von weiter her als Osterath.

Die Auftrittsmöglichkeit auf der Bühne bekommen dort sowohl bekannte Musiker als auch junge Newcomer, darunter auch lokale Bands.

Um künftig noch besser auf das Publikum einzugehen, will Blum die Auftritte in Sparten einordnen und beispielsweise Abende für "Ü-50" anbieten.

(RP)
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